Wir sagen, hier ist ein Kreter, ein Mann oder eine Frau, hetero oder schwul,
eben einer aus der Familie so und so, wenn wir Attribute
ansprechen
wollen ohne sie aufzuzählen. Keiner
weiß so genau, was es
heißt, ein Kreter zu sein, selbst nicht, wenn man's ist. Es reichen hier ein
Paar Theorien über Genetik, Kultur, Übertragung trotzt
Unübertragbarkeitsproblematik, dort ein kollektives
Unterbewusstsein. Alle verstehen, was damit gemeint werden
soll und
lenken ein. Dafür oder dagegen. Das ist die Art lokal zu
denken und Zeug ein- bzw. auszugrenzen, selbst wenn man, Frau
auch, sich dadurch
abheben kann.
Wenn ich aber sage, ich bin Unsterblich, dann wird es heikel. Bin
ich verrückt, überheblich, ein Träumer? Kann ich es sagen?
Offensichtlich! Vielleicht steht es so geschrieben... Aber ich
darf
es
nicht aussprechen. Der Tod soll das Leben absolut einschränken.
Damit
fängt's an und darauf basiert das mentale System der
psychosomatischen Einschränkungen aus Todesangst und Todesgefahr.
Wenn man Reinkarnation als Theorie untersuchen will, ist es
spannend, aber wenn man behauptet, der Tod wäre nur ein Übergang,
der für einen übergeordneten Lebensvorgang natürlich und notwendig
ist, ist es eventuell gemein gefährlich. Denn es hätte
Implikationen, die mit einer Häresie gleich zu setzen sind. Und
schon sind wir beim Thema; worum es hier wirklich geht. Mentale
Wertesysteme kontrollieren unsere biologische Funktionen, steuern
unsere Aktivitäten und nicht umgekehrt.
Reinkarnation begründet durch eine anerkannte
Religionstradition ist ja okay, weil die Tradition das Dogma
liefert,
in deren Vorschriften man, Frau auch, eingeschlossen und
dadurch vom den Rest der Welt ausgegrenzt bleibt.
Unsterblichkeit zu behaupten ohne vorschriftsmäßige
Makellosigkeit anzustreben, ohne an naturtranszendierende Wunder
zu
glauben, ohne exklusive Rechte, das ist Freiheit und Frechheit
zugleich. Das ist Rebellion. Ein Stoff, der ein Feuerbrand
auslösen
kann, die Qualität aus der eine Weltrevolution ausbrechen kann.
Eine
Gesellschaft ohne den Maschendrahtzaun der Kontrolle ist uns noch
nicht reell vorstellbar. Wir haben keine Erfahrung damit. Wenn man
den Spuren der Kontrolle folgt, landet man bei der Angst etwas zu
verlieren. Und wenn man genau hinschaut, steht noch was dahinter.
Hinter
der Maske der Angst steht die Scheuche vom Tod aber keine
absolute
Gefahr. Nichts anderes als die Straße zu überqueren, Milch
trinken,
Kinder zeugen usw. An sich sind es Lebensprozesse, die im Gange
sind,
von den wir Angst bekommen. Bei zunehmender Aktivität weisen sie
eine Form abbauende Wirkung auf, die wir als Chaos
bezeichnen.
Sie sind uns verhasst, denn sie stören unseren Hang zum zeitlosen
Gleichgewicht.
Wir halten das Leben nicht aus, weil es alles Form verschlingt
und
ins Chaos schickt. Aber im Leben steckt durch uns auch eine Form
ordnende Kraft, die wir nur Kollektiv zulassen, meistens
personifizieren und Gott nennen. Alles Gütige, Intelligente,
Kreative, Fröhliche und Schöne was wir Gott zusprechen wäre ja
Teil des Lebens, wenn wir Natur, Mensch und Leben nicht trennen
würden.
Das Leben hat seine Art, das Tempo der Entwicklungen festzulegen,
sie in Ereignissen aufzuteilen, uns Aufgaben zu verteilen und
alles
miteinander abzustimmen. In Zeiten einer globalen Krise ist eine
Weltrevolution keine Anmaßung, es ist der Auftrag an die
Menschheit
und es ist Programm. Es ist die Chance, die wir uns mühsam und
leidvoll mit dem alten Vertrag erarbeitet haben. Wir haben damit
gelernt,
Gedanken und mentale Bilder zu kultivieren und machten uns maßlos
an
die Produktion ran. Dann lernten wir sie auch maßlos zu
konsumieren
und sind jetzt voll gefressen, können sie nicht mehr verdauen. Wir
müssen nun lernen, sie zu verstoffwechseln, um den schöpferischen
Göttern näher zu kommen, die wir kollektiv erfunden haben und
anbeten. Aber das Göttliche will nicht angehimmelt werden, es will
sich wahrscheinlicher auf der Erde manifestieren.
Wir sind dran.
Und Gott der HERR sprach: Siehe, Adam ist
geworden
wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber,
daß er
nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum
des Lebens
und esse und lebe ewiglich! (1 Mose 3,22)
a/t