Über das Marionettentheater

Als ich den Winter 1801 in M... zubrachte, traf ich daselbst eines Abends, in einem öffentlichen Garten, den Hrn. C. an, der seit Kurzem, in dieser Stadt, als erster Tänzer der Oper, angestellt war, und bei dem Publico außerordentliches Glück machte.
     Ich sagte ihm, daß ich erstaunt gewesen wäre, ihn schon mehrere Mal in einem Marionettentheater zu finden, das auf dem Markte zusammengezimmert worden war, und den Pöbel, durch kleine dramatische Burlesken, mit Gesang und Tanz durchwebt, belustigte.
     Er versicherte mir, daß ihm die Pantomimik dieser Puppen viel Vergnügen machte, und ließ nicht undeutlich merken, daß ein Tänzer, der sich ausbilden wolle, mancherlei von ihnen lernen könne.
     Da diese Aeußerung mir, durch die Art, wie er sie vorbrachte, mehr, als ein bloßer Einfall schien, so ließ ich mich bei ihm nieder, um ihn über die Gründe, auf die er eine so sonderbare Behauptung stützen könne, näher zu vernehmen.
     Er fragte mich, ob ich nicht, in der That, einige Bewegungen der Puppen, besonders der kleineren, im Tanz sehr gratiös gefunden hatte.
     Diesen Umstand konnt’ ich nicht läugnen. Eine Gruppe von vier Bauern, die nach einem raschen Tact die Ronde tanzte, hätte von Tenier nicht hübscher gemahlt werden können.
     Ich erkundigte mich nach dem Mechanismus dieser Figuren, und wie es möglich wäre, die einzelnen Glieder derselben und ihre Puncte, ohne Myriaden von Fäden an den Fingern zu haben, so zu regieren, als es der Rhythmus der Bewegungen, oder der Tanz, erfordere?


     Er antwortete, daß ich mir nicht vorstellen müsse, als ob jedes Glied einzeln, während der verschiedenen Momente des Tanzes, von dem Maschinisten gestellt und gezogen würde.
     Jede Bewegung, sagte er, hätte einen Schwerpunct; es wäre genug, diesen, in dem Innern der Figur, zu regieren; die Glieder, welche nichts als Pendel wären, folgten, ohne irgend ein Zuthun, auf eine mechanische Weise von selbst.
     Er setzte hinzu, daß diese Bewegung sehr einfach wäre; daß jedesmal, wenn der Schwerpunct in einer graden Linie bewegt wird, die Glieder schon Courven beschrieben; und daß oft, auf eine bloß zufällige Weise erschüttert, das Ganze schon in eine Art von rhythmische Bewegung käme, die dem Tanz ähnlich wäre.
     Diese Bemerkung schien mir zuerst einiges Licht über das Vergnügen zu werfen, das er in dem Theater der Marionetten zu finden vorgegeben hatte. Inzwischen ahndete ich bei Weitem die Folgerungen noch nicht, die er späterhin daraus ziehen würde.
     Ich fragte ihn, ob er glaubte, daß der Maschinist, der diese Puppen regierte, selbst ein Tänzer sein, oder wenigstens einen Begriff vom Schönen im Tanz haben müsse?
     Er erwiederte, daß wenn ein Geschäft, von seiner mechanischen Seite, leicht sei, daraus noch nicht folge, daß es ganz ohne Empfindung betrieben werden könne.
     Die Linie, die der Schwerpunct zu beschreiben hat, wäre zwar sehr einfach, und, wie er glaube, in den meisten Fällen, gerad. In Fällen, wo sie krumm sei, scheine das Gesetz ihrer Krümmung wenigstens von der ersten oder höchstens zweiten Ordnung; und auch in diesem letzten Fall nur elyptisch, welche Form der Bewegung den Spitzen des menschlichen Körpers (wegen der Gelenke) überhaupt die natürliche sei, und also dem Maschinisten keine große Kunst koste, zu verzeichnen.
     Dagegen wäre diese Linie wieder, von einer andern Seite, etwas sehr Geheimnißvolles. Denn sie wäre nichts anders, als der Weg der Seele des Tänzers; und er zweifle, daß sie anders gefunden werden könne, als dadurch, daß sich der Maschinist in den Schwerpunct der Marionette versetzt, d. h. mit andern Worten, tanzt.
     Ich erwiderte, daß man mir das Geschäfft desselben als etwas ziemlich Geistloses vorgestellt hätte: etwa was das Drehen einer Kurbel sei, die eine Leyer spielt.
     Keineswegs, antwortete er. Vielmehr verhalten sich die Bewegungen seiner Finger zur Bewegung der daran befestigten Puppen ziemlich künstlich, etwa wie Zahlen zu ihren Logarithmen oder die Asymptote zur Hyperbel.
     Inzwischen glaube er, daß auch dieser letzte Bruch von Geist, von dem er gesprochen, aus den Marionetten entfernt werden, daß ihr Tanz gänzlich ins Reich mechanischer Kräfte hinübergespielt, und vermittelst einer Kurbel, so wie ich es mir gedacht, hervorgebracht werden könne.
     Ich äußerte meine Verwunderung zu sehen, welcher Aufmerksamkeit er diese, für den Haufen erfundene, Spielart einer schönen Kunst würdige. Nicht bloß, daß er sie einer höheren Entwickelung für fähig halte: er scheine sich sogar selbst damit zu beschäfftigen.
     Er lächelte, und sagte, er getraue sich zu behaupten, daß wenn ihm ein Mechanikus, nach den Forderungen, die er an ihn zu machen dächte, eine Marionette bauen wollte, er vermittelst derselben einen Tanz darstellen würde, den weder er, noch irgend ein anderer geschickter Tänzer seiner Zeit, Vestris selbst nicht ausgenommen, zu erreichen im Stande wäre.
     Haben Sie, fragte er, da ich den Blick schweigend zur Erde schlug: haben Sie von jenen mechanischen Beinen gehört, welche englische Künstler für Unglückliche verfertigen, die ihre Schenkel verloren haben?
     Ich sagte, nein: dergleichen wäre mir nie vor Augen gekommen.
     Es thut mir leid, erwiederte er; denn wenn ich Ihnen sage, daß diese Unglücklichen damit tanzen, so fürchte ich fast, Sie werden es mir nicht glauben. – Was sag ich, tanzen? Der Kreis ihrer Bewegungen ist zwar beschränkt; doch diejenigen, die ihnen zu Gebote stehen, vollziehen sich mit einer Ruhe, Leichtigkeit und Anmuth, die jedes denkende Gemüth in Erstaunen setzen.
     Ich äußerte, scherzend, daß er ja, auf diese Weise, seinen Mann gefunden habe. Denn derjenige Künstler, der einen so merkwürdigen Schenkel zu bauen im Stande sei, würde ihm unzweifelhaft auch eine ganze Marionette, seinen Forderungen gemäß, zusammensetzen können.
     Wie, fragte ich, da er seiner seits ein wenig betreten zur Erde sah: wie sind denn diese Forderungen, die Sie an die Kunstfertigkeit desselben zu machen gedenken, bestellt?
     Nichts, antwortete er, was sich nicht auch schon hier fände; Ebenmaaß, Beweglichkeit, Leichtigkeit – nur Alles in einem höheren Grade; und besonders eine naturgemäßere Anordnung der Schwerpuncte.
     Und der Vortheil, den diese Puppe vor lebendigen Tänzern voraus haben würde?
     Der Vortheil? Zuvörderst ein negativer, mein vortrefflicher Freund, nähmlich dieser, daß sie sich niemals zierte. – Denn Ziererei erscheint, wie Sie wissen, wenn sich die Seele (vis motrix) in irgend einem andern Puncte befindet, als in dem Schwerpunct der Bewegung. Da der Maschinist nun schlechthin, vermittelst des Drathes oder Fadens, keinen andern Punct in seiner Gewalt hat, als diesen: so sind alle übrigen Glieder, was sie sein sollen, todt, reine Pendel, und folgen dem bloßen Gesetz der Schwere; eine vortreffliche Eigenschaft, die man vergebens bei dem größesten Theil unsrer Tänzer sucht.
     Sehen Sie nur die P... an, fuhr er fort, wenn sie die Daphne spielt, und sich, verfolgt vom Apoll, nach ihm umsieht; die Seele sitzt ihr in den Wirbeln des Kreuzes; sie beugt sich, als ob sie brechen wollte, wie eine Najade aus der Schule Bernins. Sehen Sie den jungen F... an, wenn er, als Paris, unter den drei Göttinnen steht, und der Venus den Apfel überreicht: die Seele sitzt ihm gar (es ist ein Schrecken, es zu sehen) im Ellenbogen.
     Solche Mißgriffe, setzte er abbrechend hinzu, sind unvermeidlich, seitdem wir von dem Baum der Erkenntniß gegessen haben. Doch das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns; wir müssen die Reise um die Welt machen, und sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist.
     Ich lachte. – Allerdings, dachte ich, kann der Geist nicht irren, da, wo keiner vorhanden ist. Doch ich bemerkte, daß er noch mehr auf dem Herzen hatte, und bat ihn, fortzufahren.
     Zudem, sprach er, haben diese Puppen den Vortheil, daß sie antigrav sind. Von der Trägheit der Materie, dieser dem Tanze entgegenstrebendsten aller Eigenschaften, wissen sie nichts: weil die Kraft, die sie in die Lüfte erhebt, größer ist, als jene, die sie an der Erde fesselt. Was würde unsre gute G... darum geben, wenn sie sechzig Pfund leichter wäre, oder ein Gewicht von dieser Größe ihr bei ihren entrechats und pirouetten, zu Hülfe käme? Die Puppen brauchen den Boden nur, wie die Elfen, um ihn zu streifen, und den Schwung der Glieder, durch die augenblickliche Hemmung neu zu beleben; wir brauchen ihn, um darauf zu ruhen, und uns von der Anstrengung des Tanzes zu erholen: ein Moment, der offenbar selber kein Tanz ist, und mit dem sich weiter nichts anfangen läßt, als ihn möglichst verschwinden zu machen.
     Ich sagte, daß, so geschickt er auch die Sache seiner Paradoxe führe, er mich doch nimmermehr glauben machen würde, daß in einem mechanischen Gliedermann mehr Anmuth enthalten sein könne, als in dem Bau des menschlichen Körpers.
     Er versetzte, daß es dem Menschen schlechthin unmöglich wäre, den Gliedermann darin auch nur zu erreichen. Nur ein Gott könne sich, auf diesem Felde, mit der Materie messen; und hier sei der Punct, wo die beiden Enden der ringförmigen Welt in einander griffen.
     Ich erstaunte immer mehr, und wußte nicht, was ich zu so sonderbaren Behauptungen sagen sollte.
     Es scheine, versetzte er, indem er eine Prise Taback nahm, daß ich das dritte Capitel vom ersten Buch Moses nicht mit Aufmerksamkeit gelesen; und wer diese erste Periode aller menschlichen Bildung nicht kennt, mit dem könne man nicht füglich über die folgenden, um wie viel weniger über die letzte, sprechen.
     Ich sagte, daß ich gar wohl wüßte, welche Unordnungen, in der natürlichen Grazie des Menschen, das Bewußtsein anrichtet. Ein junger Mann von meiner Bekanntschaft hätte, durch eine bloße Bemerkung, gleichsam vor meinen Augen, seine Unschuld verloren, und das Paradies derselben, trotz aller ersinnlichen Bemühungen, nachher niemals wieder gefunden. – Doch, welche Folgerungen, setzte ich hinzu, können Sie daraus ziehen?
     Er fragte mich, welch einen Vorfall ich meine?
     Ich badete mich, erzählte ich, vor etwa drei Jahren, mit einem jungen Mann, über dessen Bildung damals eine wunderbare Anmuth verbreitet war. Er mogte ohngefähr in seinem sechszehnten Jahre stehn, und nur ganz von fern ließen sich, von der Gunst der Frauen herbeigerufen, die ersten Spuren von Eitelkeit erblicken. Es traf sich, daß wir grade kurz zuvor in Paris den Jüngling gesehen hatten, der sich einen Splitter aus dem Fuße zieht; der Abguß der Statue ist bekannt und befindet sich in den meisten deutschen Sammlungen. Ein Blick, den er in dem Augenblick, da er den Fuß auf den Schemel setzte, um ihn abzutrocknen, in einen großen Spiegel warf, erinnerte ihn daran; er lächelte und sagte mir, welch’ eine Entdeckung er gemacht habe. In der That hatte ich, in eben diesem Augenblick, dieselbe gemacht; doch sei es, um die Sicherheit der Grazie, die ihm beiwohnte, zu prüfen, sei es, um seiner Eitelkeit ein wenig heilsam zu begegnen: ich lachte und erwiederte – er sähe wohl Geister! Er erröthete, und hob den Fuß zum zweitenmal, um es mir zu zeigen; doch der Versuch, wie sich leicht hätte voraussehn lassen, misglückte. Er hob verwirrt den Fuß zum dritten und vierten, er hob ihn wohl noch zehnmal: umsonst! er war außer Stand, dieselbe Bewegung wieder hervorzubringen – was sag’ ich? die Bewegungen, die er machte, hatten ein so komisches Element, daß ich Mühe hatte, das Gelächter zurückzuhalten: –
     Von diesem Tage, gleichsam von diesem Augenblick an, ging eine unbegreifliche Veränderung mit dem jungen Menschen vor. Er fieng an, Tage lang vor dem Spiegel zu stehen; und immer ein Reiz nach dem anderen verließ ihn. Eine unsichtbare und unbegreifliche Gewalt schien sich, wie ein eisernes Netz um das freie Spiel seiner Gebährden zu legen, und als ein Jahr verflossen war, war keine Spur mehr von der Lieblichkeit in ihm zu entdecken, die die Augen der Menschen sonst, die ihn umringten, ergötzt hatte. Noch jetzt lebt jemand, der ein Zeuge jenes sonderbaren und unglücklichen Vorfalls war, und ihn, Wort für Wort, wie ich ihn erzählt, bestätigen könnte. –
     Bei dieser Gelegenheit, sagte Herr C... freundlich, muß ich Ihnen eine andere Geschichte erzählen, von der Sie leicht begreifen werden, wie sie hierher gehört.
     Ich befand mich, auf meiner Reise nach Rußland, auf einem Landgut des Hrn. v. G..., eines Liefländischen Edelmanns, dessen Söhne sich eben damals stark im Fechten übten. Besonders der Aeltere, der eben von der Universität zurückgekommen war, machte den Virtuosen, und bot mir, da ich eines Morgens auf seinem Zimmer war, ein Rappier an. Wir fochten; doch es traf sich, daß ich ihm überlegen war; Leidenschaft kam dazu, ihn zu verwirren; fast jeder Stoß, den ich führte, traf, und sein Rappier flog zuletzt in den Winkel. Halb scherzend, halb empfindlich, sagte er, indem er das Rappier aufhob, daß er seinen Meister gefunden habe: doch alles auf der Welt finde den seinen, und fortan wolle er mich zu dem meinigen führen. Die Brüder lachten laut auf, und riefen: Fort! fort! In den Holzstall herab! und damit nahmen sie mich bei der Hand und führten mich zu einem Bären, den Hr. v. G., ihr Vater, auf dem Hofe auferziehen ließ.
     Der Bär stand, als ich erstaunt vor ihn trat, auf den Hinterfüßen, mit dem Rücken an einem Pfahl gelehnt, an welchem er angeschlossen war, die rechte Tatze schlagfertig erhoben, und sah mir ins Auge: das war seine Fechterpositur. Ich wußte nicht, ob ich träumte, da ich mich einem solchen Gegner gegenüber sah; doch stoßen Sie! stoßen Sie! sagte Hr. v. G... und versuchen Sie, ob Sie ihm Eins beibringen können! Ich fiel, da ich mich ein wenig von meinem Erstaunen erholt hatte, mit dem Rappier auf ihn aus; der Bär machte eine ganz kurze Bewegung mit der Tatze und parirte den Stoß. Ich versuchte ihn durch Finten zu verführen; der Bär rührte sich nicht. Ich fiel wieder, mit einer augenblicklichen Gewandheit, auf ihn aus, eines Menschen Brust würde ich ohnfehlbar getroffen haben: der Bär machte eine ganz kurze Bewegung mit der Tatze und parirte den Stoß. Jetzt war ich fast in dem Fall des jungen Hr. von G.... Der Ernst des Bären kam hinzu, mir die Fassung zu rauben, Stöße und Finten wechselten sich, mir triefte der Schweiß: umsonst! Nicht bloß, daß der Bär, wie der erste Fechter der Welt, alle meine Stöße parirte; auf Finten (was ihm kein Fechter der Welt nachmacht) gieng er gar nicht einmal ein: Aug’ in Auge, als ob er meine Seele darin lesen könnte, stand er, die Tatze schlagfertig erhoben, und wenn meine Stöße nicht ernsthaft gemeint waren, so rührte er sich nicht.
     Glauben Sie diese Geschichte?
     Vollkommen! rief ich, mit freudigem Beifall; jedwedem Fremden, so wahrscheinlich ist sie: um wie viel mehr Ihnen!
     Nun, mein vortrefflicher Freund, sagte Herr C..., so sind Sie im Besitz von Allem, was nöthig ist, um mich zu begreifen. Wir sehen, daß in dem Maaße, als, in der organischen Welt, die Reflexion dunkler und schwächer wird, die Grazie darin immer strahlender und herrschender hervortritt. – Doch so, wie sich der Durchschnitt zweier Linien, auf der einen Seite eines Puncts, nach dem Durchgang durch das Unendliche, plötzlich wieder auf der andern Seite einfindet, oder das Bild des Hohlspiegels, nachdem es sich in das Unendliche entfernt hat, plötzlich wieder dicht vor uns tritt: so findet sich auch, wenn die Erkenntniß gleichsam durch ein Unendliches gegangen ist, die Grazie wieder ein; so, daß sie, zu gleicher Zeit, in demjenigen menschlichen Körperbau am Reinsten erscheint, der entweder gar keins, oder ein unendliches Bewußtsein hat, d. h. in dem Gliedermann, oder in dem Gott.
     Mithin, sagte ich ein wenig zerstreut, müßten wir wieder von dem Baum der Erkenntniß essen, um in den Stand der Unschuld zurückzufallen?
     Allerdings, antwortete er; das ist das letzte Capitel von der Geschichte der Welt.

- H. v. K.


4 Kommentare:

  1. On the Marionette Theater
    Heinrich von Kleist

    One evening in the winter of 1801 as I walked in the park, I happened to meet Mr. C— who was engaged
    as first dancer in the opera, a man very popular with the public . I told him, in passing, that I had seen him
    several times at an outdoor marionette theater that had been set up in the market square to entertain the
    common-folk with songs and dances and short dramatic burlesques.
    He assured me that I need not be surprised at his delight in the pantomime of these marionettes; and he
    hinted that they could be very effective teachers of the dance. Since he did not seem to be indulging a
    mere whim about them, I sat down with him to discuss this strange theory in which marionettes seemed to
    become teachers.
    He asked me if I had not been impressed by the elegance and gracefulness of the movements of these
    puppets, particularly of the smaller ones. I could not deny that I had been impressed. A group of four peas
    ants dancing a fast Rondo could not have been portrayed with more beauty and charm by the most famous F
    lemish painter of village scenes. I inquired about the mechanical control of these figures. How
    was it possible to direct the small limbs in the intricate rhythms of the dance? How did the puppeteer m
    anage without having his hands tied in a confusion of strings?
    He replied that I should not be deceived into thinking that each limb was separately controlled in all the
    phases of the dance. “Each marionette,” he said, “has a focal point in movement, a center of gravity,
    and when the center is moved, the limbs follow without any add itional handling. After all, the limbs are
    pendula, echoing automatically the movement of the center. “These movements of the center are very simple. Every time th
    e center of gravity is guided in a straight line, the limbs describe curves that complement and extend t
    he basically simple movement. Many times when the marionettes are merely shaken arbitrarily, they ar
    e transformed into a kind of rhythmic movement that in itself is very similar to the dance.”
    These remarks seemed at first to throw light on his enjoyment of the marionette theater, but I did not as
    yet have any concept of the consequences of his ideas. I asked him whether he thought that the puppeteer should have
    some sense of the beauty in dance. He replied: “Even if the manipulation is easy, it is not neces
    sarily performed without feeling. The line which the center of gravity has to describe is, at any rate, ve
    ry simple and in most cases straight. In cases where the line is curved, the curve remains simple, at t
    he most complicated, elliptic; and the ellipse (because of the joints) seems to be the natural curve for move
    ment of the human body. The drawing of an ellipse does not demand any great artistry on the part of th
    e puppeteer. On the other hand there is something enigmatic about an ellipse. It is actually the cou
    rse that the soul of the dancer takes when the dancer moves, and I doubt whether this course can be traced if
    the puppeteer does not enter the center of gravity of his marionette; in other words, the puppeteer him
    self must dance.” I replied that I had regarded the handling of marionettes as something rather spiritless, approximate to the
    turning of the crank that plays a hand organ.

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  2. “Not in the least,” he said, “the action of the puppeteer’s fingers is directly related to the movements of his marionette, just as numbers relate to their logarithms; but
    then it may be true that this last vestige of human spirit can be eliminated from the marionettes; and then their dance would be completely mechanized, performed with a crank as you have suggested.”
    I was surprised that he favored this minor variation of a great art form, surprised not only that he thought it capable of development but also that he seemed to concern himself with its development. He smiled and said: “I will even dare to maintain that if an artisan would follow the directions that I want to give and build a marionette for me, I could have that marion
    ette perform a dance which neither I nor any other capable dancer of this era could duplicate.” I stared at the pavement between my feet. “Have you,” he asked, “seen the artificial legs that British artisans are manufacturing for amputees?”
    I said no; I had never seen anything of the sort.
    “I am sorry,” he answered, “because if I tell you that amputees dance with these legs, I rather fear you will not believe me.”
    “What,” I said, “dance?”
    “Yes, their sphere of movement is limited, but the movements that they command they perform with apoise, ease and gracefulness that would astound you.”
    I said jokingly that he had found his man. The artisan who was able to build such a remarkable leg should, doubtless, be able to build a marionette to his specifications.
    It was his turn to stare silently at the pavement. “What,” I asked, “are the specific demands you want to make for your marionette?”
    “Nothing,” he said, “nothing that is unusual; simple harmon
    ious proportion, mobility, ease of manipulation; but each of these qualities must be developed to a higher degree; and most particularly the placement of the center of gravity must be more true to nature than in the common marionette.”
    “And what advantage would these marionettes of yours have over the human dancer?”
    “Advantage . . . at first only a negative one. The marionette would never slip into affectation (if we think of affectation as appearing when the center of intention of a movement is separated from the center of gravity of the movement). Since the puppeteer has no control over any point other than the center of gravity, and since this center is his only means of starting an intended movement, as the limbs follow the law of gravity and are what they ought to be: dead, mere pendula. We look in vain for this quality in the majority of our dancers.”
    “Look at Miss P—” he continued, “when she plays Daphne, persecuted by Apollo, she looks back at him; the soul, the center of intention, is located in the lumbar vertebra; she bends down as if she would break; and young F— when, as Paris, he stands among the goddesses and presents the apple to Venus, his soul is (oh painful to behold!) in his elbow.
    “Great blunders,” he added, “are inevitable. We have eaten from the tree of knowledge; the paradise of Eden is locked up; and the Cherubim is behind us. We must wander about the world and see if, perhaps, we can find an unguarded back door.”

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  3. I laughed. Certainly, I thought, the spirit cannot err when it is non-existent. But I saw that he had more on his mind and I asked him to continue.
    “These marionettes,” he said, “have another advantage. They haven’t discovered the law of gravity. They know nothing about the inertia of matter. In other words they know nothing of those qualities most opposed to the dance. The force that pulls them into the air is more powerful than that which shackles them to the earth. What would not our dear G— give to be sixty pounds lighter or to have a force that would lift her for her entrechats and pirouettes. These marionettes, like fairies, use the earth only as a point of departure; they return to it only to renew the flight of their limbs with a momentary pause. We, on the other hand, need the earth: for rest, for repose from the effort of the dance; but this rest of ours is, in itself, obviously not dance; and we can do no better than disguise our moments of rest as much as possible.”
    I said that however cleverly he managed his paradoxes he would never make me believe that there was more grace in a jointed mechanical doll than there is in the structure of the human body.
    He replied: “It is simply impossible for a human being to reach the grace of the jointed doll. Only a god can duel with matter on this level, and it is at this point that the two ends of the ring-formed world grasp each other.”
    I was more surprised than before, and I did not know how to reply to these strange statements.
    “It would seem,” he said, “that you have not read the third chapter of Genesis with sufficient attention; and if one does not understand the first period of human culture, it is difficult enough to talk about the periods that follow but almost impossible to discuss the very last period.”
    I said: “I know all too well the disorder that self-consciousness imposes on the natural grace of the human being. Before my very eyes, a young acquaintance of mine ‘lost his innocence,’ and he has never recovered his lost paradise despite his efforts. But what consequences can you draw from that?”
    He asked me what had happened.
    “About three years ago,” I said, “I was bathing with a young man who at that time had a wonderful quality of physical grace. He was about sixteen years old; and since he had only vaguely attracted the attention of women, the first traces of vanity were barely discernible.
    It happened that we had both just seen the statue of the youth removing a splinter from his foot; (the cast of this sculpture is included in most German collections). As my young friend was drying himself, he put his foot an a stool; a glance at his reflection in a large mirror reminded him of the statue. He smiled and told me his discovery. In fact I had made the same discovery at that very moment, but to counter his vanity I laughed and replied that he was seeing ghosts.
    He blushed and lifted his foot a second time to show me. Of course, the experiment failed. Confused, he lifted his foot a third and fourth time; he lifted it possibly ten times in all and in vain. He was incapable of reproducing the gesture; in fact, the movement that he made had such an element of oddity that it was hard for me to repress my laughter.

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  4. “From that day on, practically from the very moment, the young man was changed. Day after day he stood before a mirror, and one by one his charms fell away from him. An invisible and inconceivable pressure (like an iron net) seemed to confine the free flow of his gestures, and after a year had passed there remained not a trace of that loveliness that had so delighted everyone.”
    Mr. C— began very gently: “On this occasion I must tell you yet another story. You will understand easily how it relates.
    “On my journey to Russia I stayed at the estate of Herr von G—, a Lithuanian nobleman, whose sons were at that time intense in their practice of fencing. The older one, just back from the university, styled himself a virtuoso and one morning offered me a rapier. We fenced, and it happened that I was victorious. His passion had added to his confusion; and almost every thrust that I made was a hit until finally his rapier was knocked from his hand.


    “As he picked it up, half in joke, half in irritation, he said that he had found his master, indeed that everyone in the world eventually found his master and that he would show me mine. The brother laughed heartily and shouted: ‘Let’s go to the woodshed.’ And with that they took me by the arm and led me to a bear which their father had had raised in the yard.
    “As I approached, the bear stood erect with his back against the pole to which he was chained. He looked me in the eye, his right paw raised; he was in fencing position. For a moment, confronted by this strange rival, I thought I was dreaming. ‘Foil, foil,’ said Herr von G—, ‘see if you can strike him.’ When I had recovered from my astonishment, I thrust at him with the rapier; the bear flipped his paw; the thrust was parried. I tried to seduce him with a feint; the bear did not budge. With a sudden lunge I thrust again;
    I would absolutely have hit a human opponent; the bear flipped his paw, parried the thrust. I was in the same spot that young Herr von G— had been. The bear’s concentration added to my loss of composure.
    I alternated thrusts and feints; I sweated, in vain! Like the finest fencer in the world, the bear met and parried each thrust, but he did not respond to feints; (no fencer in the world could have matched him in that). Eye to eye, as if he read my soul, he stood with his paw lifted, ready to fight; and if I did not intend my thrust, he remained immobile.
    “Do you believe this story?”
    “Absolutely!” I exclaimed, applauding him. “I would believe it of anyone and how much more of you.”
    “Now then,” said Mr. C—, “you have in your possession every means of understanding me. We see that in the natural world, as the power of reflection darkens and weakens, grace comes forward, more radiant, more dominating . . . But that is not all; two lines intersect, separate and pass through infinity and beyond, only to suddenly reappear at the same point of intersection.
    As we look in a concave mirror, the image vanishes into infinity and appears again close before us. Just in this way, after self-consciousness has, so to speak, passed through infinity, the quality of grace will reappear; and this reborn quality will appear in the greatest purity, a purity that has either no consciousness or consciousness without limit: either the jointed doll or the god.”
    “Therefore,” I said, a little distracted, “we must eat from the tree of knowledge again and fall back into a state of innocence.”
    “By all means,” he replied, “that is the last chapter in the history of the world.”

    H.v.K.

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