21. Januar 2014

Herbst, Winter, Frühling, Sommer, Herbst

Fürchte Dich nicht, sind die Astern auch alt,
streut der Sturm auch den welkenden Wald
in den Gleichmut der Seen.

Die Schönheit wächst aus der engen Gestalt,
sie wurde reif und mit milder Gewalt
zerbricht sie das alte Gefäß.

Sie kommt aus den Bäumen
zu mir und zu Dir
nicht um zu ruhen
der Sommer ward ihr zu feierlich.

Aus vollen Früchten flüchtet sie
und steigt aus betäubenden Träumen
arm ins tägliche Tun. 


- Rainer Maria Rilke „Herbst“

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