19. Januar 2014

frei vom Tod

Wir sagen, hier ist ein Kreter, ein Mann oder eine Frau, hetero oder schwul, eben einer aus der Familie so und so, wenn wir Attribute ansprechen wollen ohne sie aufzuzählen. Keiner weiß so genau, was es heißt, ein Kreter zu sein, selbst nicht, wenn man's ist. Es reichen hier ein Paar Theorien über Genetik, Kultur, Übertragung trotzt Unübertragbarkeitsproblematik, dort ein kollektives Unterbewusstsein. Alle verstehen, was damit gemeint werden soll und lenken ein. Dafür oder dagegen. Das ist die Art lokal zu denken und Zeug ein- bzw. auszugrenzen, selbst wenn man, Frau auch, sich dadurch abheben kann.
Wenn ich aber sage, ich bin Unsterblich, dann wird es heikel. Bin ich verrückt, überheblich, ein Träumer? Kann ich es sagen? Offensichtlich! Vielleicht steht es so geschrieben... Aber ich darf es nicht aussprechen. Der Tod soll das Leben absolut einschränken. Damit fängt's an und darauf basiert das mentale System der psychosomatischen Einschränkungen aus Todesangst und Todesgefahr.
Wenn man Reinkarnation als Theorie untersuchen will, ist es spannend, aber wenn man behauptet, der Tod wäre nur ein Übergang, der für einen übergeordneten Lebensvorgang natürlich und notwendig ist, ist es eventuell gemein gefährlich. Denn es hätte Implikationen, die mit einer Häresie gleich zu setzen sind. Und schon sind wir beim Thema; worum es hier wirklich geht. Mentale Wertesysteme kontrollieren unsere biologische Funktionen, steuern unsere Aktivitäten und nicht umgekehrt.
Reinkarnation begründet durch eine anerkannte Religionstradition ist ja okay, weil die Tradition das Dogma liefert, in deren Vorschriften man, Frau auch, eingeschlossen und dadurch vom den Rest der Welt ausgegrenzt bleibt.
Unsterblichkeit zu behaupten ohne vorschriftsmäßige Makellosigkeit anzustreben, ohne an naturtranszendierende Wunder zu glauben, ohne exklusive Rechte, das ist Freiheit und Frechheit zugleich. Das ist Rebellion. Ein Stoff, der ein Feuerbrand auslösen kann, die Qualität aus der eine Weltrevolution ausbrechen kann. Eine Gesellschaft ohne den Maschendrahtzaun der Kontrolle ist uns noch nicht reell vorstellbar. Wir haben keine Erfahrung damit. Wenn man den Spuren der Kontrolle folgt, landet man bei der Angst etwas zu verlieren. Und wenn man genau hinschaut, steht noch was dahinter. Hinter der Maske der Angst steht die Scheuche vom Tod aber keine absolute Gefahr. Nichts anderes als die Straße zu überqueren, Milch trinken, Kinder zeugen usw. An sich sind es Lebensprozesse, die im Gange sind, von den wir Angst bekommen. Bei zunehmender Aktivität weisen sie eine Form abbauende Wirkung auf, die wir als Chaos bezeichnen. Sie sind uns verhasst, denn sie stören unseren Hang zum zeitlosen Gleichgewicht.
Wir halten das Leben nicht aus, weil es alles Form verschlingt und ins Chaos schickt. Aber im Leben steckt durch uns auch eine Form ordnende Kraft, die wir nur Kollektiv zulassen, meistens personifizieren und Gott nennen. Alles Gütige, Intelligente, Kreative, Fröhliche und Schöne was wir Gott zusprechen wäre ja Teil des Lebens, wenn wir Natur, Mensch und Leben nicht trennen würden.
Das Leben hat seine Art, das Tempo der Entwicklungen festzulegen, sie in Ereignissen aufzuteilen, uns Aufgaben zu verteilen und alles miteinander abzustimmen. In Zeiten einer globalen Krise ist eine Weltrevolution keine Anmaßung, es ist der Auftrag an die Menschheit und es ist Programm. Es ist die Chance, die wir uns mühsam und leidvoll  mit dem alten Vertrag erarbeitet haben. Wir haben damit gelernt, Gedanken und mentale Bilder zu kultivieren und machten uns maßlos an die Produktion ran. Dann lernten wir sie auch maßlos zu konsumieren und sind jetzt voll gefressen, können sie nicht mehr verdauen. Wir müssen nun lernen, sie zu verstoffwechseln, um den schöpferischen Göttern näher zu kommen, die wir kollektiv erfunden haben und anbeten. Aber das Göttliche will nicht angehimmelt werden, es will sich wahrscheinlicher auf der Erde manifestieren.
Wir sind dran.

Und Gott der HERR sprach: Siehe, Adam ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! (1 Mose 3,22)


a/t

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