“Sehr
gute Arbeit”, bemerkte der Meister lächelnd. “Nun jäte das Unkraut im
Garten.” “Ja, Herr!”, antwortete der Riese. Nach drei Minuten war der
Garten wunderschön. “Wie herrlich”, bemerkte der Holzfäller, “mein Leben
wird von nun an viel leichter sein.” Dem Riesen wurde nun die Aufgabe
gestellt, aus dem zwanzig Meilen entfernten Dorf Waren zu bringen. “Das
wird den Burschen nun eine Weile beschäftigen”, dachte der Holzfäller
lächelnd bei sich. Aber nach einer Minute hatte der Riese seine Aufgabe
vollendet und stand wieder vor ihm. “Was nun, Herr?”, fragte er drohend,
“Welche andere Arbeit gibst Du mir nun? Schnell, oder ich fresse Dich
auf.”
Nun geriet der arme Holzfäller in Panik.
Er war kaum fähig, den arbeitswütigen Riesen weiter zu beschäftigen.
Langsam begannen ihm die Folgen seines Wunsches zu dämmern. Er erkannte,
daß ihm bald keine Arbeit für den Riesen mehr einfallen würde - was
dann? In seiner Verzweiflung ging er zu einem Weisen, der ihn nach
seinem Problem fragte. Der Holzfäller beschrieb seine schreckliche Lage.
Der Weise besann sich eine Weile, dann wandte er sich an den Holzfäller
und sagte: “Befehle den Riesen hierher.” Der Holzfäller gehorchte. “Nun
befiehl ihm, den größten Baum, den er finden kann, zu bringen.”
Innerhalb von Sekunden kam der Riese, einen mächtigen Baum auf den
Schultern tragend, zurück. “Nun sage ihm, daß er auf den Wipfel des
Baumes klettern soll und dann so rasch er kann wieder hinunter”, ordnete
der Weise an. “Fahre fort, Deine Befehle zu wiederholen.”
Nachdem
er die Befehle des Holzfällers gehört hatte, begann der Riese mit
Höchstgeschwindigkeit, den Baum hinauf- und hinunterzuklettern. Nach
einiger Zeit wurde er müde und erkannte die Ausweglosigkeit seiner Lage,
und so fiel er vor dem Holzfäller auf die Knie. “Herr! Herr! Oh großer,
gütiger Meister! Bitte, erlöse mich von dieser Aufgabe, ich bitte Dich,
Herr, und ich verspreche Dir, Dich nicht aufzufressen.” Der alte Mann
erklärte sich mit Freuden einverstanden und war nun ein freier und viel
weiserer Mensch.
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