„Die Angst davor, dass das Leben unvollständig bliebe, ein Torso; das Bewusstsein nicht mehr der werden zu können auf den hin man sich angelegt hatte. So hatten wir die Angst vor dem Tode schließlich gedeutet. Doch wie kann man sich, fragte ich, vor der fehlenden Ganzheit und Stimmigkeit des Lebens fürchten, wo man sie doch, wenn sie einmal zur unwiderruflichen Tatsache geworden ist, gar nicht mehr erlebt? ... Unser Leben, das sind flüchtige Formationen aus Treibsand, von einem Windstoß gebildet, vom nächsten zerstört. Gebilde aus Vergeblichkeit, die verwehen, noch bevor sie sich richtig gebildet haben.“
- Nachtzug nach Lissabon, Pascal Mercier
12. Dezember 2010
Ελεύθεροι κι Ωραίοι
Οι ελέυθεροι κι ωραίοι ζουν σε κάποιες φυλακές
μες τα τείχη που ‘χει χτίσει ο καθένας για να ζήσει
τις μεγάλες του στιγμές.
- από το Οι Ελεύθεροι κι Ωραίοι του Μάνου Ελευθερίου
μες τα τείχη που ‘χει χτίσει ο καθένας για να ζήσει
τις μεγάλες του στιγμές.
- από το Οι Ελεύθεροι κι Ωραίοι του Μάνου Ελευθερίου
10. Dezember 2010
when it comes to the end
You can be mad as a mad dog at the way things went. You can swear and curse the fates. But when it comes to the end, you have to let go.
- The Curious Case of Benjamin Button (2008)
- The Curious Case of Benjamin Button (2008)
8. Dezember 2010
Hindernisse und Wachstum
Was uns zu behindern scheint, trägt oft in Wirklichkeit zu unserem Wachstum bei. Statt unsere Ressourcen für voreilige Aktionen zu verschwenden, bauen wir eine große Reserve an potentieller Energie auf. Das verspricht gutes Gelingen für wahrhaftige Ziele.
7. Dezember 2010
Somatik
Wir haben jetzt Soma getrunken, Unsterbliche sind wir geworden; wir sind zum Lichte
gelangt, wir haben die Götter gefunden. Was kann uns jetzt die Mißgunst antun, was die
Hinterlist eines Sterblichen, o Unsterblicher?
- Rig Veda, 8-48.3
gelangt, wir haben die Götter gefunden. Was kann uns jetzt die Mißgunst antun, was die
Hinterlist eines Sterblichen, o Unsterblicher?
- Rig Veda, 8-48.3
3. Dezember 2010
Kosmogonie
Der nicht-dimensionale Unort der nicht-Existenz hat eine geistige Regung, man könnte es Traum nennen.
Es träumt also vom Sein und so kommt es zu Existenz. Der Vorgang bewährt sich als das Leben, die Existenz träumt vom Raum. Daraus entsteht die Vielfalt. Die Vielfalt des Lebens träumt vom Menschen. So gebärt sie den Menschen. Der Mensch träumt vom Göttlichen, so gebärt der Mensch das Göttliche. Das Göttliche überwindet den menschlichen Kreislauf und entwickelt Eigenständigkeit. Wenn aus der Menschheit die Gottheit voll entfaltet ist, ist aus dem menschlichen Traum göttliche Wirklichkeit geworden. Aus Atopie entsteht über Utopie holografische Pantopie. Der Existenzzyklus des Lebens ist damit vollendet. Es ist aber eine lange Geschichte bis die Zukunft ihre Gegenwart über Vergangenheit rechtfertigen kann.
Es träumt also vom Sein und so kommt es zu Existenz. Der Vorgang bewährt sich als das Leben, die Existenz träumt vom Raum. Daraus entsteht die Vielfalt. Die Vielfalt des Lebens träumt vom Menschen. So gebärt sie den Menschen. Der Mensch träumt vom Göttlichen, so gebärt der Mensch das Göttliche. Das Göttliche überwindet den menschlichen Kreislauf und entwickelt Eigenständigkeit. Wenn aus der Menschheit die Gottheit voll entfaltet ist, ist aus dem menschlichen Traum göttliche Wirklichkeit geworden. Aus Atopie entsteht über Utopie holografische Pantopie. Der Existenzzyklus des Lebens ist damit vollendet. Es ist aber eine lange Geschichte bis die Zukunft ihre Gegenwart über Vergangenheit rechtfertigen kann.
Meergruß
Thalatta! Thalatta!
Sei mir gegrüßt, du ewiges Meer!
Sei mir gegrüßt zehntausendmal,
Aus jauchzendem Herzen,
Wie einst dich begrüßten
Zehntausend Griechenherzen,
Unglückbekämpfende, heimatverlangende,
Weltberühmte Griechenherzen.
- Heinrich Heine, Meergruß
Sei mir gegrüßt, du ewiges Meer!
Sei mir gegrüßt zehntausendmal,
Aus jauchzendem Herzen,
Wie einst dich begrüßten
Zehntausend Griechenherzen,
Unglückbekämpfende, heimatverlangende,
Weltberühmte Griechenherzen.
- Heinrich Heine, Meergruß
2. Dezember 2010
Die Entscheidung
Wir verbringen unsere Zeit, indem wir auf das Ganze schauen oder an einer Scheibe kauen.
30. November 2010
Über die Schönheit
Wer die Schönheit nicht sehen kann, ist in Wirklichkeit blind.
Wer nichts über die Schönheit sagt, ist eigentlich stumm.
Wer nichts über die Schönheit sagt, ist eigentlich stumm.
28. November 2010
Versteck dich nicht
Versteck dich nicht,
komm einfach mal raus!
Zeig was du kannst und ernte Applaus.
Die Anderen haben gesagt: „Ey Mann du bist soweit!"
Doch der Weg ist lang und die Zeit mein Feind.
- Wickeds, Rhythm Is It!
komm einfach mal raus!
Zeig was du kannst und ernte Applaus.
Die Anderen haben gesagt: „Ey Mann du bist soweit!"
Doch der Weg ist lang und die Zeit mein Feind.
- Wickeds, Rhythm Is It!
Fear
Fear is the path to the dark side.
Fear leads to anger, anger leads to hate, hate leads to suffering.
- Yoda, Star Wars, Episode I (1999)
Fear leads to anger, anger leads to hate, hate leads to suffering.
- Yoda, Star Wars, Episode I (1999)
25. November 2010
24. November 2010
The costume you wear to blend in with the others
Bill: Superman stands alone. Superman did not become Superman, Superman was born Superman. When Superman wakes up in the morning, he is Superman. His alter ego is Clark Kent. His outfit with the big red S is the blanket he was wrapped in as a baby when the Kents found him. Those are his clothes. What Kent wears, the glasses the business suit, that's the costume. That's the costume Superman wears to blend in with us. Clark Kent is how Superman views us. And what are the characteristics of Clark Kent? He's weak, unsure of himself; he's a coward. Clark Kent is Superman's critique on the whole human race...
- Kill Bill vol. 2 (2004)
- Kill Bill vol. 2 (2004)
Atonement
The son becomes the father and the father becomes the son.
- ancient Kryptonian prophecy
Kal-El to Jason: You will be different, sometimes you'll feel like an outcast, but you'll never be alone. You will make my strength your own. You will see my life through your eyes, as your life will be seen through mine. The son becomes the father and the father becomes the son.
- Supeman Returns (2006)
20. November 2010
Alle Kunst ist völlig nutzlos
Der Künstler ist der Schöpfer schöner Dinge.
Die Kunst zu offenbaren und den Künstler zu verstecken ist die Aufgabe der Kunst.
Der Kritiker ist der, der seinen Eindruck von schönen Dingen in eine neue Form oder ein neues Material übertragen kann. Die höchste wie die niederste Form der Kritik ist eine Art Selbstbiographie.
Wer häßlichen Sinn in schönen Dingen findet, ist verderbt, ohne Anmut zu haben. Das ist ein Fehler.
Wer schönen Sinn in schönen Dingen findet, gehört zum Reiche der Kultur. Für ihn ist Hoffnung.
Die sind die Auserwählten, denen schöne Dinge einzig Schönheit bedeuten.
So etwas wie ein moralisches oder unmoralisches Buch gibt es nicht. Bücher sind gut geschrieben oder schlecht geschrieben, weiter nichts.
Das Mißfallen des neunzehnten Jahrhunderts am Realismus ist die Wut Kalibans, der sein eigenes Gesicht im Spiegel sieht.
Das Mißfallen des neunzehnten Jahrhunderts an der Romantik ist die Wut Kalibans, der sein eigenes Gesicht nicht im Spiegel sieht.
Das moralische Leben des Menschen bildet einen Teil des Stoffgebiets des Künstlers, aber die Moralität der Kunst besteht im vollkommenen Gebrauch eines unvollkommenen Mittels.
Kein Künstler will etwas beweisen. Selbst Wahrheiten können bewiesen werden.
Kein Künstler bat ethische Sympathien. Eine ethische Sympathie bei einem Künstler ist eine unverzeihliche Manieriertheit des Stils.
Kein Künstler ist je dekadent. Der Künstler kann alles ausdrücken.
Denken und Sprechen sind für den Künstler Mittel einer Kunst.
Laster und Tugend sind für den Künstler Material einer Kunst.
Vom Standpunkt der Form ist das Urbild aller Künste die Kunst des Musikers. Vom Standpunkt des Gefühls ist das Handwerk des Schauspielers das Urbild.
Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol. Wer unter die Oberfläche geht, tut es auf eigene Gefahr.
Wer das Symbol deutet, tut es auf eigene Gefahr.
Den Beschauer und nicht das Leben spiegelt die Kunst in Wahrheit.
Meinungsverschiedenheit über ein Kunstwerk zeigt, daß das Werk neu, vielfältig und bedeutend ist.
Wenn die Kritiker uneins sind, ist der Künstler einig mit sich selbst.
Wir können einem Menschen verzeihen, daß er etwas Nützliches gemacht hat, solange er es nicht bewundert. Die einzige Entschuldigung dafür, daß einer etwas Nutzloses gemacht hat, ist, daß man es sehr bewundert.
Alle Kunst ist völlig nutzlos.
- Oscar Wilde, Vorwort zu Dorian Gray
Die Kunst zu offenbaren und den Künstler zu verstecken ist die Aufgabe der Kunst.
Der Kritiker ist der, der seinen Eindruck von schönen Dingen in eine neue Form oder ein neues Material übertragen kann. Die höchste wie die niederste Form der Kritik ist eine Art Selbstbiographie.
Wer häßlichen Sinn in schönen Dingen findet, ist verderbt, ohne Anmut zu haben. Das ist ein Fehler.
Wer schönen Sinn in schönen Dingen findet, gehört zum Reiche der Kultur. Für ihn ist Hoffnung.
Die sind die Auserwählten, denen schöne Dinge einzig Schönheit bedeuten.
So etwas wie ein moralisches oder unmoralisches Buch gibt es nicht. Bücher sind gut geschrieben oder schlecht geschrieben, weiter nichts.
Das Mißfallen des neunzehnten Jahrhunderts am Realismus ist die Wut Kalibans, der sein eigenes Gesicht im Spiegel sieht.
Das Mißfallen des neunzehnten Jahrhunderts an der Romantik ist die Wut Kalibans, der sein eigenes Gesicht nicht im Spiegel sieht.
Das moralische Leben des Menschen bildet einen Teil des Stoffgebiets des Künstlers, aber die Moralität der Kunst besteht im vollkommenen Gebrauch eines unvollkommenen Mittels.
Kein Künstler will etwas beweisen. Selbst Wahrheiten können bewiesen werden.
Kein Künstler bat ethische Sympathien. Eine ethische Sympathie bei einem Künstler ist eine unverzeihliche Manieriertheit des Stils.
Kein Künstler ist je dekadent. Der Künstler kann alles ausdrücken.
Denken und Sprechen sind für den Künstler Mittel einer Kunst.
Laster und Tugend sind für den Künstler Material einer Kunst.
Vom Standpunkt der Form ist das Urbild aller Künste die Kunst des Musikers. Vom Standpunkt des Gefühls ist das Handwerk des Schauspielers das Urbild.
Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol. Wer unter die Oberfläche geht, tut es auf eigene Gefahr.
Wer das Symbol deutet, tut es auf eigene Gefahr.
Den Beschauer und nicht das Leben spiegelt die Kunst in Wahrheit.
Meinungsverschiedenheit über ein Kunstwerk zeigt, daß das Werk neu, vielfältig und bedeutend ist.
Wenn die Kritiker uneins sind, ist der Künstler einig mit sich selbst.
Wir können einem Menschen verzeihen, daß er etwas Nützliches gemacht hat, solange er es nicht bewundert. Die einzige Entschuldigung dafür, daß einer etwas Nutzloses gemacht hat, ist, daß man es sehr bewundert.
Alle Kunst ist völlig nutzlos.
- Oscar Wilde, Vorwort zu Dorian Gray
13. November 2010
φῶς ἐν τῇ σκοτίᾳ φαίνει / Licht leuchtet in der Finsternis
καὶ τὸ φῶς ἐν τῇ σκοτίᾳ φαίνει καὶ ἡ σκοτία αὐτὸ οὐ κατέλαβεν. /
Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. /
And the light shineth in darkness and the darkness comprehended it not. /
Y la luz brilla en las tinieblas, y las tinieblas no la comprendieron.
- κατά Ιωάννην / Johannes / John / Juan 1:5
Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. /
And the light shineth in darkness and the darkness comprehended it not. /
Y la luz brilla en las tinieblas, y las tinieblas no la comprendieron.
- κατά Ιωάννην / Johannes / John / Juan 1:5
Love out of contemplation
What a man takes in by contemplation, that he pours out in love.
- Meister Eckhart
- Meister Eckhart
The contemplation of the beautiful
That pleasure which is at once the most pure, the most elevating and the most intense, is derived, I maintain, from the contemplation of the beautiful.
- Edgar Allan Poe
- Edgar Allan Poe
5. November 2010
Τραγωδία / Tragödie
„Έστιν ουν τραγωδία, μίμησις πράξεως σπουδαίας και τελείας, μέγεθος εχούσης, ηδυσμένω λόγω, χωρίς εκάστου των ειδών εν τοις μορίοις, δρώντων και ου δι` απαγγελίας, δι` ελέου και φόβου περαίνουσαν την των τοιούτων παθημάτων κάθαρσιν.“
- Αριστοτέλης, Ποιητική
„Die Tragödie ist Nachahmung (mimêsis) einer guten und in sich geschlossenen Handlung von bestimmter Größe, in anziehend geformter Sprache, wobei nicht jedes der formenden Mitteln in den einzelnen Abschnitten angewandt wird. Durch Handlung und nicht durch Bericht, die Jammer (eleos) und Schaudern (phobos) hervorruft, wird eine Reinigung (katharsis) von derartigen Erregungszuständen bewirkt.“
- Aristoteles, Poetik
2. November 2010
juvenile confidence
- I tell you what I've got on my side
- What have you got on your side?
- The confidence of youth
- Cold Mountain (2003)
- What have you got on your side?
- The confidence of youth
- Cold Mountain (2003)
The dark forest
"And so Galahad decided that it would be a disgrace to set off on a quest with the other knights. Alone he would enter the dark forest where there was no path."
- Joseph Campbell, The Hero's Journey
5. Oktober 2010
Tetrapharmakos
«Άφοβον ο θεός, ανύποπτον ο θάνατος και ταγαθόν μεν εύκτητον, το δε δεινόν ευκαρτέρητον»
- Φιλόδημος (επικούρειος), Ηράκλειο, Ιταλίας
Don't fear god, Don't worry about death;
What is good is easy to get, and
What is terrible is easy to endure
- Philodemus, Herculaneum Papyrus, 1005, 4.9-14
- Φιλόδημος (επικούρειος), Ηράκλειο, Ιταλίας
Don't fear god, Don't worry about death;
What is good is easy to get, and
What is terrible is easy to endure
- Philodemus, Herculaneum Papyrus, 1005, 4.9-14
Παιδεία / Education
Το γαρ όλον και παν έργον της νομοθεσίας είς την παιδείαν ανήψεν
- Πλούταρχος, Βίος Λυκούργου, 14.1
- Πλούταρχος, Βίος Λυκούργου, 14.1
4. Oktober 2010
30. September 2010
dance or get out of the way
- Boss, do you dance?
- Dance? No!
- Then get out of the way...
http://www.youtube.com/watch?v=j_cqxUY5oyo
- Damn it boss, I like you too much not to say it:
you've got everything except one thing,
madness. A man needs a little madness or else ...
- or else?
- he never dares cut the rope.
...
- Teach me to dance! Will you?
- Dance? Did you say dance?
- Come on my boy!
http://www.youtube.com/watch?v=690_48tCzfE
- Dance? No!
- Then get out of the way...
http://www.youtube.com/watch?v=j_cqxUY5oyo
- Damn it boss, I like you too much not to say it:
you've got everything except one thing,
madness. A man needs a little madness or else ...
- or else?
- he never dares cut the rope.
...
- Teach me to dance! Will you?
- Dance? Did you say dance?
- Come on my boy!
http://www.youtube.com/watch?v=690_48tCzfE
23. September 2010
empty boat
If a man is crossing a river and an empty boat collides with his own skiff,
even though he be a bad-tempered man he will not become very angry.
But if he sees a man in the boat, he will shout at him to steer clear.
If the shout is not heard, he will shout again, and yet again, and begin cursing.
And all because there is somebody in the boat.
Yet if the boat were empty, he would not be shouting, and not angry.
If you can empty your own boat crossing the river of the world,
no one will oppose you, no one will seek to harm you...
- Thomas Merton, The Way of Chuang Tzu (1965)
even though he be a bad-tempered man he will not become very angry.
But if he sees a man in the boat, he will shout at him to steer clear.
If the shout is not heard, he will shout again, and yet again, and begin cursing.
And all because there is somebody in the boat.
Yet if the boat were empty, he would not be shouting, and not angry.
If you can empty your own boat crossing the river of the world,
no one will oppose you, no one will seek to harm you...
- Thomas Merton, The Way of Chuang Tzu (1965)
28. August 2010
Atrevido
Eso te pasó por no saber que todo tiene su precio, atrevido
- A lo Cubano - Atrevido, Orishas
Eso te pasó por saber que todo tiene su precio. Eso te pasó por saber, por quierer saber. Por quierer... ¡Valiente!
14. August 2010
Walk the earth
Jules: ...then, basically, I'm just going to walk the earth.
Vincent: What'cha mean, "walk the earth"?
Jules: You know, like Caine in Kung Fu, walk from place to place, meet people, get into adventures.
Vincent: And how long do you intend to walk the earth?
Jules: Until God puts me where he wants me to be.
Vincent: And what if he don't do that?
Jules: If it takes forever, then I'll walk forever.
Vincent: So you decided to be a bum?
Jules: I'll just be Jules, Vincent – no more, no less.
- Pulp Fiction (1994)
Vincent: What'cha mean, "walk the earth"?
Jules: You know, like Caine in Kung Fu, walk from place to place, meet people, get into adventures.
Vincent: And how long do you intend to walk the earth?
Jules: Until God puts me where he wants me to be.
Vincent: And what if he don't do that?
Jules: If it takes forever, then I'll walk forever.
Vincent: So you decided to be a bum?
Jules: I'll just be Jules, Vincent – no more, no less.
- Pulp Fiction (1994)
10. August 2010
Begeisterung
Ich denke, jeder Mensch begeistert sich für eine andere Sache. Wenn man an dieser Sache arbeitet, dann arbeitet man gern und scheut keine Mühe, denke ich.
9. August 2010
Thanatos & Eros
„Krieg ist aller Dinge Vater, aller Dinge König. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien.“
- aus Fragmente, Heraklit
- aus Fragmente, Heraklit
22. Juli 2010
Ein Tropfen Rosenwasser
Mir scheint es, alles fängt mit einem Tropfen Rosenwasser an, der auf einen Haufen Asche fällt. Der Tropfen hat die Aufgabe den Haufen zu formen und zu beleben. Die Welt ernährt das lebendige Torso mit Luft, Feuer verleiht ihm Kräfte und Wasser macht ihn handlungsfähig. Das Hammern des Alltags schmiedet ihn, Feuer reinigt, macht flüssig und Wasser stabilisiert jede Form. Ewige Wiederholungen vermögen eine allmähliche Transformation durch Formbildung und Formvernichtung. So bekommt das Geschöpf sein unverwechselbares Aroma, seine spezifische Schönheit und Wirkung. Veredelung ist der größte Erfolg. Die Wirkung besteht darin selbst dem Lebensprozess zu dienen, Funken auszusenden oder selbst den Hammer zu halten.
Bis ein Xoanon daraus geschnitzt und ausgehöhlt wird oder der Brennstoff verbraucht, vergeht ein Zeitalter. Dann kehrt die Asche zur Erde zurück, der Tropfen zum Ozean und ein Samen wird frei. Wenn aber das Rosenwasser austrocknet, bleibt die Hülle als Marionette der mechanischen Welt zurück oder sie dient dem Feuer als Brennstoff.
Bevor etwas im Aussen passiert, muss viel im Verborgenen statt finden.
Bis ein Xoanon daraus geschnitzt und ausgehöhlt wird oder der Brennstoff verbraucht, vergeht ein Zeitalter. Dann kehrt die Asche zur Erde zurück, der Tropfen zum Ozean und ein Samen wird frei. Wenn aber das Rosenwasser austrocknet, bleibt die Hülle als Marionette der mechanischen Welt zurück oder sie dient dem Feuer als Brennstoff.
Bevor etwas im Aussen passiert, muss viel im Verborgenen statt finden.
20. Juli 2010
Die blaue Blume
Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.
Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au'n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.
Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.
- Joseph von Eichendorff, 1818
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.
Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au'n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.
Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.
- Joseph von Eichendorff, 1818
15. Juli 2010
Fleisch gewordener Geist
ich habs mir gründlich überlegt und bin zu der Erkenntnis gekommen, ein jeder muss in jeglicher Hinsicht Ausdruck einer bestimmten Substanz sein, die verantwortlich für jene Eigenart ist, die jeden auszeichnet. Die Zutaten sind nicht neu, die Zusammensetzung aber doch; die Form des eigenen Körpers, der eigenen Gedanken, der eigenen Ansichten, der eigenen Absichten. Auch jegliche Transformationen, die den Charakter dieser Eigenart verändert, muss aus dem eigenen Potential stammen. Wo bleibt dann die Verantwortung und die Entscheidbarkeit, ausser sich selbst treu zu werden und zu bleiben?
Über die Kürze des Lebens
Die Kunst ist lang, das Leben kurz, die Gelegenheit flüchtig, die Erfahrung trügerisch, Urteil schwierig
- Hippokrates aus Kos
Der größere Teil der sterblichen Menschen, Paulinus, beklagt sich über die Mißgunst der Natur, dass wir nur für eine kurze Lebenszeit geboren werden, und dass so schnell und stürmisch die uns gegebene Lebensfrist abläuft, und zwar so, dass mit Ausnahme weniger das Leben die übrigen bereits bei der Vorbereitung des Lebens im Stich lässt. Und über dieses allgemeine Übel, wie man meint, seufzt nicht nur die große Masse und der unwissende Pöbel.
- Seneca, de brevitate vitae, 1.1
14. Juli 2010
the chariot
Know the Self as lord of the chariot,
The body as the chariot itself,
The discriminating intellect as
The charioteer, and the mind as the reins.
The senses, say the wise, are the horses;
Selfish desires are the roads they travel.
When the Self is confused with the body,
Mind, and senses, they point out, he seems
To enjoy pleasure and suffer sorrow.
- Katha Upanishad
The body as the chariot itself,
The discriminating intellect as
The charioteer, and the mind as the reins.
The senses, say the wise, are the horses;
Selfish desires are the roads they travel.
When the Self is confused with the body,
Mind, and senses, they point out, he seems
To enjoy pleasure and suffer sorrow.
- Katha Upanishad
7. Juli 2010
Der Spaziergang
Ὦ ξεῖν’, ἀγγέλλειν Λακεδαιμονίοις ὅτι τῇδε κείμεθα, τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμενοι
- Σιμωνίδης ο Κείος, επίγραμμα στις Θερμοπύλες
- Σιμωνίδης ο Κείος, επίγραμμα στις Θερμοπύλες
"Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl."
- Friedrich Schiller, 1795
6. Juli 2010
der Ort wo nichts ist
Manchmal träume ich von einem Ort, wo nichts passiert. Wenn ich da still hinschaue, dann ist es dort nur Licht, das Licht der Kreide, die alle Bilder gemalt hat oder Dunkelheit. Die Dunkelheit des Bleistifts, der alle Bilder gezeichnet hat. Still, ewig, zeitlos, ja leblos. Wenn ich mich nur ein bisschen rege, dann erscheinen Bilder, Farben, Bewegung, Leben, Ton. Irgendwann sehe ich mich auch darin und ich weiss, dass ich bin. Dann bist du auch. Dieser Ort ist da draußen, ganz weit weg und oben oder ganz tief in mir, hier, wenn ich still bin...
5. Juli 2010
Ergreife die Feder
Ergreife die Feder müde
schreibe deine Gedanken nieder
wenn keine Frage nach Stil dich bedrängt.
Es ist heute wieder vieles zu durchdenken.
Felder liegen brach, die einst Früchte trugen.
Das Mögliche ist ungeheuer. Die Sucht
nach Perfektion
zerstört das meiste. Was bleibt
sind Splitter
an denen sinnlos gefeilt wurde.
Beginne, das Sonnensystem zu sehen.
Liebe
auch Pluto. Doch wer
macht sich schon Gedanken über ihn!
Ich aber
spüre sein Kreisen, ahne
die kleine Kugel, die glattgeschliffene.
Alles läßt sich besser schreiben
Darum laß die schlechtere Fassung
stehn.
Nur beim Weitergehen kommst du irgendwohin
wohin?
Fern von dir.
Gehe weiter. Lots Weib
erstarre beim Zurückschauen.
Erstarrt nicht. Korrigiert nicht.
Wagt!
Höre nie auf andere.
Trachte nicht danach ein gutes Buch zu schreiben.
Mache keinen Plan und wenn du ihn
machst
führe ihn nicht aus.
Der Plan genügt.
Nichts
ist notwendig. Das Spiel
kann jederzeit abgebrochen werden.
Es gibt Sätze die stark machen
doch brauchen sie nicht nieder-
geschrieben zu werden.
Löse deine Hand.
Es kommt nie auf die Sätze an. Nur das
Werk allein zählt.
Die Narren kritisieren einen Satz
Wenige sehen das Ganze.
Gott kann dich verlassen
Gody soll dich verlassen.
- Friedrich Dürrenmatt
schreibe deine Gedanken nieder
wenn keine Frage nach Stil dich bedrängt.
Es ist heute wieder vieles zu durchdenken.
Felder liegen brach, die einst Früchte trugen.
Das Mögliche ist ungeheuer. Die Sucht
nach Perfektion
zerstört das meiste. Was bleibt
sind Splitter
an denen sinnlos gefeilt wurde.
Beginne, das Sonnensystem zu sehen.
Liebe
auch Pluto. Doch wer
macht sich schon Gedanken über ihn!
Ich aber
spüre sein Kreisen, ahne
die kleine Kugel, die glattgeschliffene.
Alles läßt sich besser schreiben
Darum laß die schlechtere Fassung
stehn.
Nur beim Weitergehen kommst du irgendwohin
wohin?
Fern von dir.
Gehe weiter. Lots Weib
erstarre beim Zurückschauen.
Erstarrt nicht. Korrigiert nicht.
Wagt!
Höre nie auf andere.
Trachte nicht danach ein gutes Buch zu schreiben.
Mache keinen Plan und wenn du ihn
machst
führe ihn nicht aus.
Der Plan genügt.
Nichts
ist notwendig. Das Spiel
kann jederzeit abgebrochen werden.
Es gibt Sätze die stark machen
doch brauchen sie nicht nieder-
geschrieben zu werden.
Löse deine Hand.
Es kommt nie auf die Sätze an. Nur das
Werk allein zählt.
Die Narren kritisieren einen Satz
Wenige sehen das Ganze.
Gott kann dich verlassen
Gody soll dich verlassen.
- Friedrich Dürrenmatt
Du musst das Leben nicht verstehen
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
- Rainer Maria Rilke, 8.1.1898, Berlin-Wilmersdorf
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
- Rainer Maria Rilke, 8.1.1898, Berlin-Wilmersdorf
29. Juni 2010
Der Tod des Dichters
Er lag. Sein aufgestelltes Antlitz war
bleich und verweigernd in den steilen Kissen,
seitdem die Welt und dieses von ihr Wissen,
von seinen Sinnen abgerissen,
zurückfiel an das teilnahmslose Jahr.
Die, so ihn leben sahen, wussten nicht,
wie sehr er eines war mit allem diesen,
denn dieses: diese Tiefen, diese Wiesen
und diese Wasser waren sein Gesicht.
O sein Gesicht war diese ganze Weite,
die jetzt noch zu ihm will und um ihn wirbt;
und seine Maske, die nun bang verstirbt,
ist zart und offen wie die Innenseite
von einer Frucht, die an der Luft verdirbt.
- Rainer Maria Rilke, Paris, Mai/Juni 1906
bleich und verweigernd in den steilen Kissen,
seitdem die Welt und dieses von ihr Wissen,
von seinen Sinnen abgerissen,
zurückfiel an das teilnahmslose Jahr.
Die, so ihn leben sahen, wussten nicht,
wie sehr er eines war mit allem diesen,
denn dieses: diese Tiefen, diese Wiesen
und diese Wasser waren sein Gesicht.
O sein Gesicht war diese ganze Weite,
die jetzt noch zu ihm will und um ihn wirbt;
und seine Maske, die nun bang verstirbt,
ist zart und offen wie die Innenseite
von einer Frucht, die an der Luft verdirbt.
- Rainer Maria Rilke, Paris, Mai/Juni 1906
22. Juni 2010
Das Stillehalten, der Berg
Stillehalten seines Rückens,
so daß er seinen Leib nicht mehr empfindet.
Er geht in seinen Hof und sieht nicht seine Menschen.
Kein Makel.
Die wahre Ruhe ist die, dass man stillehält, wenn die Zeit gekommen ist, stillezuhalten, und dass man vorangeht, wenn die Zeit gekommen ist, voranzugehen. Auf diese Weise ist Ruhe und Bewegung in Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Zeit und dadurch gibt es Licht des Lebens.
Das Zeichen ist Ende und Anfang aller Bewegung. Der Rücken wird genannt, weil im Rücken alle Nervenstränge sich befinden, die die Bewegung vermitteln. Wenn man die Bewegung dieser Rückenmarksnerven zum Stillstand bringt, so verschwindet sozusagen das Ich in seiner Unruhe. Wenn nun der Mensch innerlich so ruhig geworden ist, dann mag er sich der Außenwelt zuwenden. Er sieht in ihr nicht mehr den Kampf und das Gewühl der Einzelwesen und hat deshalb die wahre Ruhe, wie sie nötig ist, um die großen Gesetze des Weltgeschehens zu verstehen und dementsprechend zu handeln. Wer aus dieser Tiefenlage heraus handelt, der macht keinen Fehler.
Zusammenstehende Berge: das Bild des Stillehaltens.
So geht der Edle mit seinen Gedanken nicht über seine Lage hinaus.
So geht der Edle mit seinen Gedanken nicht über seine Lage hinaus.
Das Herz bewegt sich dauernd, der Geist denkt dauernd. Das läßt sich nicht ändern. Aber es sollen die Bewegungen des Herzens, d. h. die Gedanken, sich auf die gegenwärtige Lebenslage beschränken. Alles Darüberhinausdenken macht das Herz nur wund.
Der Mensch öffnet ein unermesslich großes Auge;
er wendet sich um, um jemanden oder eine Sache von vorn und
von oben zu betrachten.
er wendet sich um, um jemanden oder eine Sache von vorn und
von oben zu betrachten.
Die Haltung drückt aus, daß dieses Wesen in seiner Gesamtheit Kräfte gesammelt hat; es ist nervös gespannt, betrachtet und fixiert. Unbeweglich, wie es ist, legt es all sein Gewicht da hinein. Es wird nicht zum Anhalten gezwungen, sondern dies ist sein Wille.
- I Ging, 52, Gen
21. Juni 2010
Epitafio para un poeta
Quiso cantar, cantar
para olvidar
su vida verdadera de mentiras
y recordar
su mentirosa vida de verdades.
- Octavio Paz, 1944
para olvidar
su vida verdadera de mentiras
y recordar
su mentirosa vida de verdades.
- Octavio Paz, 1944
19. Juni 2010
La rosa de harina
Pero el hombre es un niño laborioso y estúpido
que ha hecho del juego una sudorosa jornada.
Ha convertido el palo del tambor
en una azada,
y en vez de tocar sobre la tierra una canción de júbilo
se ha puesto a cavarla.
¡Si supiésemos caminar bajo el aplauso de los astros
y hacer un símbolo poético de cada jornada!
Quiero decir que nadie sabe cavar al ritmo del sol
y que nadie ha cortado todavía una espiga
con amor y con gracia.
Ese panadero, por ejemplo, ¿por qué ese panadero
no le pone una rosa de pan blanco a ese mendigo hambriento
en la solapa?
- León Felipe
que ha hecho del juego una sudorosa jornada.
Ha convertido el palo del tambor
en una azada,
y en vez de tocar sobre la tierra una canción de júbilo
se ha puesto a cavarla.
¡Si supiésemos caminar bajo el aplauso de los astros
y hacer un símbolo poético de cada jornada!
Quiero decir que nadie sabe cavar al ritmo del sol
y que nadie ha cortado todavía una espiga
con amor y con gracia.
Ese panadero, por ejemplo, ¿por qué ese panadero
no le pone una rosa de pan blanco a ese mendigo hambriento
en la solapa?
- León Felipe
3. Juni 2010
Mauern
Ohne Rücksicht, ohne Mitleid, ohne Schamgefühl
Haben sie große, hohe Mauern errichtet um mich.
Haben sie große, hohe Mauern errichtet um mich.
Und hier sitze ich nun ohne Hoffnung.
Ich denke nur an das eine, wie dieses Schicksal den Verstand mir verzehrt.
Ich denke nur an das eine, wie dieses Schicksal den Verstand mir verzehrt.
So viel hatte ich draußen zu tun. Warum gab ich
Nicht acht, als sie diese Mauern errichteten?
Nicht acht, als sie diese Mauern errichteten?
Ich habe die Maurer nicht gehört -- kein Geräusch.
Unmerklich haben sie mich aus der Welt gemauert.
Unmerklich haben sie mich aus der Welt gemauert.
- K. Kavafis, 1896
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