Gut aussehen, eine gute Figur machen, zudem einen weichen Kern vorspielen und dann noch, mit dem Gestus, die Lage zu beherrschen, scheinbar zufällig genau das machen, was sie will.
Es gibt nicht viele, die das können.
Sie ziehen zurecht jene an, die schön aussehen, eine gute Figur machen, zudem die verlockende Verführung vorspielen und dann noch, mit dem Gestus, sich zu unterwerfen, scheinbar zufällig genau das verweigern, was er will.
Zusammen, stilvoll aneinander klammern und lustvoll rumeiern.
28. August 2012
20. August 2012
immortality
1096 01:47:39,010 -- 01:47:41,808
- You've seen it all, done it all. You survived.
1097 01:47:42,347 -- 01:47:45,180
That's the trick, isn't it? To survive?
1098 01:47:45,750 -- 01:47:49,208
- It's not just about living forever, Jackie.
1099 01:47:53,158 -- 01:47:57,254
The trick is living with yourself forever.
- You've seen it all, done it all. You survived.
1097 01:47:42,347 -- 01:47:45,180
That's the trick, isn't it? To survive?
1098 01:47:45,750 -- 01:47:49,208
- It's not just about living forever, Jackie.
1099 01:47:53,158 -- 01:47:57,254
The trick is living with yourself forever.
Pirates Of The Caribbean - At World's End (2007)
4. August 2012
nomen est omen
Faust:
Wie nennst du dich?
Mephistopheles:
Die Frage scheint mir klein
Für einen, der das Wort so sehr verachtet,
Der, weit entfernt von allem Schein,
Nur in der Wesen Tiefe trachtet.
Faust:Für einen, der das Wort so sehr verachtet,
Der, weit entfernt von allem Schein,
Nur in der Wesen Tiefe trachtet.
Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?
Mephistopheles:Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?
Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Faust:Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?
Mephistopheles:
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Faust:Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Du nennst dich einen Teil, und stehst doch ganz vor mir?
Mephistopheles:
Bescheidne Wahrheit sprech ich dir.
Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt
Gewöhnlich für ein Ganzes hält –
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war
Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar
Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,
Und doch gelingt's ihm nicht, da es, so viel es strebt,
Verhaftet an den Körpern klebt.
Von Körpern strömt's, die Körper macht es schön,
Ein Körper hemmt's auf seinem Gange;
So, hoff ich, dauert es nicht lange,
Und mit den Körpern wird's zugrunde gehn.
Faust:Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt
Gewöhnlich für ein Ganzes hält –
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war
Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar
Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,
Und doch gelingt's ihm nicht, da es, so viel es strebt,
Verhaftet an den Körpern klebt.
Von Körpern strömt's, die Körper macht es schön,
Ein Körper hemmt's auf seinem Gange;
So, hoff ich, dauert es nicht lange,
Und mit den Körpern wird's zugrunde gehn.
Nun kenn ich deine würd'gen Pflichten!
Du kannst im Großen nichts vernichten
Und fängst es nun im Kleinen an.
Du kannst im Großen nichts vernichten
Und fängst es nun im Kleinen an.
- Johann Wolfgang von Goethe, Faust, 6
23. Juli 2012
zwei Zaubervögel
Zwei Vögel fristeten ihr Dasein in der
Seligkeit der Lüfte.
Eines Tages sahen sich an und
beschlossen bei der nächsten Vollversammlung sich als Rat zu bewerben.
Sie zogen sich einen Anzug an und
tauchten in der Welt der Fische ein, wo viele Kollegen übten.
Sie lernten zuerst mit dem Schwimmen
auszukommen. Die Stummheit beeinträchtigte jetzt
ihre Kommunikation. Sie legten sich alle möglichen Schuppen an, um ihre Flugfähigkeit zu verlieren. Unterm Druck der
Tiefe verbrachten sie so ihr halbes Leben in wackliger Wanderschaft
als halbblinde Bettler.
Irgendwann trafen sie wie
vereinbart auf einander, um den Weg nach oben gemeinsam zu gehen. Der Eine
hatte mittlerweile das Schwimmen perfektioniert und gab sich als
Experte aus, damit bekam er einen sicheren Platz in der Mitte des
Schwarms und ein paar Bisse mehr Nahrung. Er freute sich so seinen
Freund wieder zu sehen, dass er ihm sofort zeigen wollte, wie er sich
vom Strom treiben lässt statt selber zu schwimmen. Der andere lernte es
schnell und konnte bald auch so mühelos vorankommen. Alle
bewunderten seine elegante Leichtigkeit und machten ihm Platz in
der Mitte. Er machte seinem Freund auch ein Geschenk. Er brachte ihm
bei, unsichtbar zu sein.
Sie wetteiferten, wer als erster durch
die Mitte die Oberfläche erreichen würde. Sie führten sich auch
gegenseitig Kunststücke vor, um in der Mitte zu bleiben und um die
Aufmerksamkeit des Anderen zu fesseln; ihn am schnellen
Auftauchen zu hindern. Sie freuten sich über ihre Zaubertricks und schauten auch gerne zu aber
heimlich versuchten sich auch als Entfesselungskünstler, um sich von
der Zauberkraft aller Anderen zu befreien.
So verbrachten die Zwei gemeinsam mit
ihren Artisten Kollegen ein langes, zauberhaftes und fesselndes Leben
bis sie die Oberfläche erreichen konnten.
21. Juli 2012
der Seiltänzer
Ein Seiltänzer balanciert hoch über den Köpfen der Zuschauer in schwindelnder Höhe zwischen Rathaus und Kirchturmspitze. Und es war eine lange, gefährliche Strecke. Sobald der Artist sein Ziel erreicht hatte, spendete die Menge begeistert Beifall. Und forderte ein Dakapo.
"Ja glaubt ihr denn, dass ich den Weg übers gefährliche Seil auch wieder zurück schaffe?" rief er der Menge zu.
"Aber ja, aber ja", rief sie zurück.
Und der Mann balancierte wieder über das schwindelerregende Seil. Als er am Ausgangspunkt angelangt war, klatschte und trampelte die Menge und rief wieder begeistert:
"Dakapo! Dakapo! Zugabe! Zugabe!"
Und der Seiltänzer nahm eine Schubkarre und rief herunter:
"Glaubt Ihr, dass ich es auch schaffe mit dieser Schubkarre hier?"
Die Menge schaute gebannt nach oben. Mit einer Schubkarre 200 m über ein dünnes, gefährlich schwankendes Seil? Doch da rief schon einer von unten:
"Das schaffst du! Das glaube ich, das schaffst du bestimmt!"
Worauf der Seiltänzer nach unten rief:
"Du glaubst, dass ich das schaffe? Dann komm nach oben, und setz' dich hinein!"
- anonymous
4. Juli 2012
Feuer mit Wasser
Schaue nach vorn
Schritt ins Nichts
Flügelschlag von Gestern
Landet jetzt
Schmied oder Bäcker
Feuer und Wasser
Schwarz oder Weiß
Traum formt
Meister Schüler
Klopft an der Tür
Will trauen
Versteckte Karten
Chaos verehrt die Welt
Schatten schmilzt im Licht
Die Erde dreht
Du und ich
Sorgfältig geplant
Achtsam durchgeführt
Feuer mit Wasser
Die große Prüfung bist Du
3. Juli 2012
im Land der Narren
Es war einmal ein Mann, der verirrte sich in das Land der Narren.
Auf seinem Weg sah er Leute, die vor Schrecken von einem Feld
flohen, wo sie Weizen ernten wollten. »Im Feld ist ein Ungeheuer«,
erzählten sie ihm. Er blickte hinüber und sah, daß es eine Wassermelone
war.
Er erbot sich, das Ungeheuer zu töten, schnitt die Frucht ab und
begann sie zu verspeisen. Jetzt bekamen die Leute noch viel größere
Angst vor ihm, als sie vor der Melone gehabt hatten. Sie schrien:
»Als nächstes wird er uns töten, wenn wir ihn nicht schnellstens
loswerden« und jagten ihn davon.
Wieder verirrte sich eines Tages ein Wanderer in ihr Land, und
auch er begegnete den Leuten, die sich vor dem vermeintlichen Ungeheuer
fürchteten. Aber statt ihnen seine Hilfe anzubieten, stimmte er ihnen zu,
stahl sich vorsichtig mit ihnen vor dem Ungeheuer von dannen und
gewann so ihr Vertrauen. Er lebte lange Zeit bei ihnen, bis er sie schließlich
Schritt für Schritt jene einfachen Tatsachen lehren konnte, die sie befähigten,
nicht nur die Angst vor Wassermelonen zu verlieren,
sondern sie sogar anzubauen.
Auf seinem Weg sah er Leute, die vor Schrecken von einem Feld
flohen, wo sie Weizen ernten wollten. »Im Feld ist ein Ungeheuer«,
erzählten sie ihm. Er blickte hinüber und sah, daß es eine Wassermelone
war.
Er erbot sich, das Ungeheuer zu töten, schnitt die Frucht ab und
begann sie zu verspeisen. Jetzt bekamen die Leute noch viel größere
Angst vor ihm, als sie vor der Melone gehabt hatten. Sie schrien:
»Als nächstes wird er uns töten, wenn wir ihn nicht schnellstens
loswerden« und jagten ihn davon.
Wieder verirrte sich eines Tages ein Wanderer in ihr Land, und
auch er begegnete den Leuten, die sich vor dem vermeintlichen Ungeheuer
fürchteten. Aber statt ihnen seine Hilfe anzubieten, stimmte er ihnen zu,
stahl sich vorsichtig mit ihnen vor dem Ungeheuer von dannen und
gewann so ihr Vertrauen. Er lebte lange Zeit bei ihnen, bis er sie schließlich
Schritt für Schritt jene einfachen Tatsachen lehren konnte, die sie befähigten,
nicht nur die Angst vor Wassermelonen zu verlieren,
sondern sie sogar anzubauen.
- Sufi-Parabel
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