26. März 2016

tot oder auferstanden?

Was würdest du sagen, wenn du hören würdest, dass du dein halbes Leben verlierst?
Und wie wäre es, wenn dir jemand ein halbes Leben schenkt?
Wenn du die Chance hättest, eine nahe Person wach zu küssen, die seit 25 oder über 30 Jahren im Koma liegt, würdest du es tun?
Sie würde den Rest ihres Lebens gewinnen, aber sie würde auch überhaupt erst erfahren, dass sie jede Menge Leben unwiederbringlich versäumt hat.
Ungefähr so lässt es sich – mindestens geistig und seelisch – vorstellen, wenn ein Mensch aus seinem radikalen Glauben auftaucht.
Machen wir uns nichts vor, das was unser Innerstes bewacht, ist der radikale Glaube, etwas bestimmtes sein zu müssen, zu hoffen, zu dürfen oder zu wollen.
Plötzlich steht eine völlig andere Art zu leben vor einem, aber genauso plötzlich sieht man, dass eine machtvolle Täuschung hinter einem liegt.
Wer das Gefängnis seines isolierten und hermetisch abgeschlossenen Glaubenssystems verlässt, muss diese zwei Tatsachen bewältigen, mit allem Drum und Dran.
Er kann sich lediglich entscheiden,
ob er sich als gestorben empfinden will oder als neu geboren.
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