23. Juli 2014

Reflexionen über Sicherheit

Sicherheit zu suchen im Sinne der Sicherheitskräften ist ein Weg, der der Natur des Menschen als biologisches, emotionales und spirituelles Wesen entgegen wirkt. Es ist offensichtlich, dass da, wo Sicherheitsdenken die Oberhand gewinnt, Burgen, Waffen, Spionage, Gegenspionage, Wehr, Abwehr, Gegenabwehr, Panzer, Raketen, usw. schließlich Kriege, Leid und schlechter Tod die Folge sind, in jedem Fall tägliche Überwachung und das Gefühl der Freiheitsberaubung, der Angst und der Aggression.

Sicherheit gibt es in diesem Sinne nicht, weil das Leben nicht berechenbar ist. Auch wenn manche es gerne behaupten und vielen es unbewusst annehmen, um sich der Selbstverantwortung zu entziehen. Weil sie in der negativen Spirale geboren und aufgewachsen sind.
Das Leben jedes Menschen ist ein höchst kreativer Akt. Kein Ziel ist sicher erreichbar, kein Ziel kann nur mit Gedanken erreicht werden. Von A nach B muss man laufen, stolpern, aufstehen, sich orientieren, Dinge aufheben, tragen, abgeben, verkaufen, essen, trinken, verstoffwechseln, braucht Energie- und Zeitmanagement und jede Menge Nickerchen, um sich wieder frisch zu machen.
Der bewusste Umgang mit allen Phasen der Wandlungen, mit den Prinzipien der Transformation und der Übertragung auf allen Bereichen des Lebens, macht stark und selbstbewusst, um Träume und Wünsche realisieren zu können.
Träume und Wünsche sind die beste Grundlage für eine Verwirklichungsreise. Natürlich sind solche Reisen oft, aus wachstumstechnischen Gründen gerade nicht leicht, wenn man nicht mit Bildern des gesunden Wachstums aufgewachsen ist. In diesem Fall geht dem Wachstum eine Zeit des Rückgangs und des Zerfalls voran, weil viele Gewohnheiten abgebaut werden müssen, bevor neue Wachstumsgewohnheiten aus bewusster Wiederholung von praktischen Übungen eine entsprechende Formatierung des Bewusstseins manifestieren können. Es erfordert so zu sagen eine Zeit in der Wüste, eine wortwörtliche Entziehungskur von der Sucht des bisherigen Lebens, mit jeder Menge Entzugserscheinungen.
Da können andere Menschen als relative Vorbilder oder als fachkundige Reiseleiter gute Dienste leisten.
Aber eins ist prinzipiell wichtig anzunehmen und zu akzeptieren. Wir sind aus der Natur emporgekommen, mit Spiritualität für die feinsten Wahrnehmungen, mit tierischen Instinkten für Kampf, Paarung und Nahrung und mit einer Seele voll bewertender Emotionen und dem Bedürfnis nach Liebe und Glück ausgestattet. Die Freiheit Entscheidungen treffen zu können oder zu müssen kann uns keiner abnehmen, wir können sie nicht abgeben ohne negative Auswirkungen auf der Seele. Wir haben nun mal alle mehr oder weniger viele negative Erfahrungen aus der Vergangenheit auf der seelischen Festplatte gespeichert und das System läuft nun mal nicht optimal, da es ständig versucht, durch die tägliche Wiederholung schmerzlicher Vergangenheitsszenarien und durch die Aktivierung der einstigen Maßnahmen dem Gefühl der Selbstauslöschung entgehen. Das ist das klassische Muster der Selbstwahrnehmung im Kampf ums Überleben. Die meiste Energie geht dadurch drauf und wir neigen dazu mentale Sicherheit durch feste Abläufe - quasi Rituale - oder fixe Vorstellungen - negative Autosuggestionen - zu suchen. Der seelische Schmerz der Autokompression bleibt unterhalb der rational-mentalen Abläufen unangetastet.
Die Alternative besteht darin, jeden Tag, bei jeder Gelegenheit, bewusste Entscheidungen zu treffen, die in die andere Richtung gehen, nämlich gen Ausdehnung und Erweiterung in Liebe und Glück. Wir suchen uns Übungsfeldern in relativ geschütztem Raum, um neue Gewohnheiten zu entwickeln. Die positiven Resultate, die Erfüllung von Wünschen und Träumen, restauriert das Selbstbewusstsein und kuriert die Seele.
Das ist die einzige Sicherheit, die wir erwarten können, wenn wir über das Leben gründlich und unvoreingenommen nachdenken. Die Gesetze des Leben können wir nicht erfinden. Wir können sie aber beliebig nutzen und kombinieren. Alles in der Natur folgt den Schönheitsregeln des Lebens und der Mensch ist geschaffen, um sein eigenes Leben selber zu gestalten, im Rahmen von Gegebenheiten. Diese können wir nicht selbst aus dem nichts erschaffen, aber aus dem, was da ist, transformieren. Sie kommen einfach zu uns, durch die freundlichen Gesetze des Resonanz.
Eine Fülle von grundlegenden Gegebenheiten ist da kein zufälliges Ereignis. Wir haben die positive Seite des Lebens erkannt, wenn wir die Prinzipien der Transformation uns beherzigen und so finden wir den Weg in die Fülle an bewusste Resultate.
Wenn wir das Gesetz der Kreativität verstanden haben und den Mut aufbringen, danach zu leben, wissen wir, dass uns alles, was wir dazu brauchen, täglich zur Verfügung steht. Es gehört zu unserer Natur, reich und kreativen Gedanken zu sein und in einer Fülle von Ergebnissen zu leben. Das Wichtigste und Schönste überhaupt ist der unerschöpfliche Reichtum an Beziehungen zu anderen Menschen, die wir beliebig gestalten können. Um im Fluss zu bleiben und die daraus resultierende Freude zu spüren, müssen wir die Zusammenhänge verstehen. Zum Beispiel ist für das Glück das Bewusstsein nötig, dass wir nichts besitzen und nichts festhalten können, dass Glück und Liebe nur in Freiheit wachsen und erblühen können. Alles resultiert aus den Wandlungen und die kreative Natur des Menschen erlaubt ihm, Dinge zu transformieren. Für diese Kunst ist eine innere Kunst, mit Emotionen und Gedanken umzugehen und zu transformieren von grundlegender Bedeutung. Diese Erkenntnisse führen uns in die Sicherheit des Selbstvertrauens, der Kraft und der Durchlässigkeit.
Um in dem Fluss gehen zu können, müssen wir zuerst das Gegenteil erlebt haben, die Wüste durchqueren. Ohne in Abhängigkeit gelebt zu haben, können wir Freiheit nicht erleben; ohne Ablehnung gespürt zu haben, können wir Zuneigung nicht fühlen. Das eine ist nicht erkennbar, wenn das andere nicht existiert. Viele Menschen hungern nach Liebe und werden sie auch dann, wenn sie vor ihren steht, nicht erkennen, weil sie sich an alten Versprechen und unfreien Rollenverhalten festhalten. Das Schöne im Leben erfahren wir, wenn wir uns bewusst vom Düsteren abgewandt haben. Dies zu erkennen und uns der positiven Seite zuzuwenden, bringt uns mit dem Fluss in Kontakt. Merkwürdigerweise ist der Fluss immer in uns gewesen, in Form unserer Gefühle. Wir vermindern oder unterbinden den natürlichen Fluss der Freude, wenn wir uns ängstlich oder eigenwillig beim Geben und Nehmen behindern. Halten wir unsere Gefühle der Zuneigung ängstlich zurück, werden wir nie die Erfüllung unserer emotionalen Bedürfnisse erleben. Sind wir geizig darauf bedacht, nicht zu viel von uns herzugeben, gewinnen wir zwar eine scheinbare Sicherheit, werden aber die große Freude nie erleben. Wenn aus Angst nass zu werden und uns zu verändern, wir nicht in die Liebe eintauchen, bleiben wir innerlich durstig und unterernährt.
Vom Heiligen Gral der Liebe werden nur die mutigsten Krieger des Herzens trinken. 

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