8. Oktober 2012

draußen entdeckst du deine Spiegelungen

„Du bist in einem fürchterlichen Zustand! Ich kann es an der Art spüren, wie du hereinkamst, an deinen Schritten. Du bist ein einziges Chaos – eine haltlose und maßlose Ansammlung von Gedanken und Emotionen. Wohin willst du in diesem Zustand? So in tausend einzelne Stücke zersplittert, wie du bist, schaffst du es kaum, dein Dasein als Angestellter zu bewältigen.“

„Ich bin kein Angestellter. Ich bin Manager.“

„Wie wagst du es Ich zu sagen? In meiner Welt ist 'Ich' zu sagen, wie ein Selbstmord. Ich, ist der Konflikt, den du in dir trägst … Es ist eine Unmenge von Lügen. Jedes Mal, wenn du eines deiner kleinen Ichs aussprichst, lügst du. Nur jemand, der sich selbst kennt, nur jemand, der sein eigenes Leben meistert … nur wer echten Willen hat, der kann Ich sagen.
Wenn ich dich jemals wieder Ich sagen höre, dann darfst du niemals mehr hierher zurückkommen!
Beobachte dich selbst… Entdecke, wer du bist!
Ein Teil der Masse zu sein bedeutet, in einem unwirklichen, unentrinnbaren System aus falschen Überzeugungen und Lügen festzusitzen, die du dir selbst ersonnen hast. Mangelnde Einheit hält den Menschen gefangen in Unwissenheit, Angst und Selbstzerstörung. Sie verursacht in der Außenwelt Krankheit, Entwürdigung, Gewalt, Grausamkeit und Krieg.
Die Welt ist – wie du sie träumst – ein Spiegel. Dort draußen entdeckst du deine Spiegelungen, die Welt, die du erzeugt, die du erträumt hast. Dort draußen kannst du dich selbst finden! Los, geh hinaus in die Welt und verstehe, was du bist. Du wirst entdecken, dass andere das gespiegelte Bild der Lüge sind, die in dir lebt, deiner Kompromisse und deine Ahnungslosigkeit.
Verändere dich! – und die Welt wird sich verändern.
Du erschaffst eine kranke Welt – und dann packt dich die Angst vor deiner eigenen Schöpfung, vor dem, was du selbst hervorgerufen hast. Du hältst die Welt für eine objektive Tatsache... doch die Welt ist so, wie du sie erträumst. Geh in die Welt und akzeptiere dich selbst. Triff die Armen, die Gewalttätigen, die Aussätzigen, die in dir leben. Akzeptiere sie... Weiche ihnen nicht aus, gib ihnen keine Schuld... Liefere dich deiner Welt aus. Geh und lass bewusst gelten, was du dir da geschaffen hast: eine unnachgiebige, unwissende, leblose Welt.
Die Kraft des Menschen liegt in seiner Fähigkeit, sich selbst zu beherrschen und sich gleichzeitig sich selbst zu ergeben...“

Schule für Götter, Stefano Elio D'Anna (2010)

1 Kommentar:

  1. "... Ein Manager ist ein Angestellter, der sich abmüht, an das zu glauben, was er tut; er zwingt sich, daran zu glauben ... er ist der Hohepriester eines Kultes - wie mittelmäßig der auch sein mag -, der ihm ein Zugehörigkeitsgefühl und die Illusion eines Ziels vermittelt. Aber selbst das hast du nicht. Was du hast, Gedanken und Emotionen, sind amorphe Bruchstücke des Seins - 'du' bist ein bedeutungsloses, dem Universum ausgeliefertes Bruchstück."

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