16. Oktober 2012

Berg Unwahrscheinlich

Da ist dieser Berg. Die Luft dort sei klar und frisch. Noch weiter und die Wolken kommen an das Gestein nicht mehr ran; der Fels hat das Rennen gewonnen und den höchsten Platz zur Sonne. Platzmangel für eine Hütte gäbe es dort nicht.
Die Luft, die Hütte, den offenen Raum, die Aussicht, das wollen eigentlich alle. Alle die bei Sinnen sind, würden sagen: „Atemberaubend! Oh toll!“
Wer es wissen will, muss hoch klettern. Hoffnung, Glaube bringt dir nichts, wenn du nicht auf dem Weg bist. Die Meisten scheuen den Weg nach oben, weil er steil ist. Du hebst nach oben dein eigenes Gewicht, und dein Gepäck dazu. Der Weg ist lang, du brauchst Vorräte. Alles was du brauchst, schleppst du mit. Wasser, Proviant, ein Buch oder zwei? Kompass, Messer, dicke Kleidung, Schuhe? Werkzeug, Medizin? Dein Kuscheltier? Kunst, Geschichte, Philosophie? oder nur Technologie?
Weißt du was, du brauchst die ganze Welt...
Aber die Welt ist unten angesiedelt. An Küsten, an Flüssen, im Tal. An Kreuzungen, an Weggabelungen. Die Welt der Netze, für Transport und Kommunikation, schafft Waren und Kriege, Tempeln und Wege der Zivilisation. Dort sind Beziehungen aus Klebstoff. Der Geist allein neigt nach oben.
Wer nach oben will, entscheidet allein, nimmt wenig, macht sich frei. Der Führer kommt gar nicht bis zum Höhenpunkt. Davor versucht er es dir abzuschlagen; es sei aussichtslos. Die Meisten würden sterben, verlieren sich und verhungern. Andere träfen nachts auf seltsame Kreaturen und würden wahnsinnig danach. Er steht vorn, so soll es sein.
Wer hält das alles durch?
Ach, lieber ein Buch lesen, das hat Tradition. Den Berg zu besteigen, das ist unwahrscheinlich.
Andere träumen, sie können auf der Spitze landen und lassen sich auf Abenteuer ein. Ein Fahrzeug klein oder groß soll sie dahin bringen. Ihr Geist hebt sie hoch... verlieren den Boden unter den Füssen, in die Wüste müssen.
Der Weg ist lang und steil. Du trägst dein ganzes Gewicht vom Fuße bis zur Spitze. Keine Ausnahmen! Keine Vorlieben, keine Meinungen! Kleine Pausen. Es geht nur Schritt für Schritt. Die Luft ist dünn da oben und die Zeit ist dein Feind...

3 Kommentare:

  1. Manchmal treffen wir auf dem Weg die, bei denen wir rasten können, die uns eine gute Reise wünschen oder sogar ein Stück weiter mit hinaufklettern. Die an ihrem momentanen Ziel glücklich sind und es als ihre Spitze ansehen. Sie stört es nicht, wenn jemand weitergeht, selbst wenn sie sich nicht vorstellen können, dass es noch weiter geht oder andere Wege gibt. Wir verführen uns gegenseitig auf den eigenen Weg mit...

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  2. "Passen Sie auf. Jeder möchte auf dem Berggipfel sein. Aber wissen Sie, Gipfel sind steining und kalt. Auf einem Gipfel gibt es auch kein Wachstum mehr. Klar, die Aussicht ist toll, aber wofür ist eine Aussicht gut? Sie ermöglicht uns einen kurzen Blick auf unsere nächste Station, unser nächstes Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir jedoch runter vom Gipfel und durch das Tal, um uns an den nächsten Aufstieg zu machen. Im Tal kämpfen wir uns durch das hohe Gras und durchpflügen schweren Boden. Und so lernen wir, was wir brauchen, um den nächsten Gipfel des Lebens zu erklimmen. Ich behaupte also, dass Sie genau an dem Ort sind, wo Sie sein sollen."

    - aus "Die Begegnung"

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  3. ... Ich stimme dem auch voll zu. Wenn wir beide Aspekte voll realisieren, dann haben wir Himmel und Erde vereint. Als nächstes brauchen wir die chymische Hochzeit. Damit wäre das höchste Potential erreichbar... Das sagt aber nichts über den Weg des Individuums; der bleibt höchst individuell. Die Merkmale sind aus der richtigen Entfernung erkennbar, so zB. Schönheit der Form - oder das Analogiegesetz-, Wahrheit bzgl. Erkenntnis - Offenbarung -, Güte als heilende Wirkung im Umfeld. Dies sind Eckpfeiler der treibenden Kraft des Uni-Versums, die hinter dem Gesicht von Gott, Göttin, Liebe, Leben, ... steht; die all umfassende Musik so zu sagen. - aus dem Olymp

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