(…)Im vollen Bewußtsein der Lebensangst der Kreaturen seiner Hand, der brüllenden Wildnis des Schmerzens, der hirnzerreißenden Gluten der wahnvollen, sich zerfleischenden, lust- und zornerfüllten Totalität seiner Schöpfung, findet dieser Gott seinen Frieden in der Tätigkeit, dem Leben das Leben zu spenden. Die befruchtenden Wasser zurückzuhalten würde Vernichtung bedeuten, ihnen ihren Lauf zu lassen ist die Schöpfung der Welt, die wir kennen. Denn das Wesen der Zeit ist das Fließen, die Auflösung des je Daseienden, und das Wesen des Lebens ist die Zeit. In seinem Erbarmen und seiner Liebe für die vergänglichen Formen der Zeit gießt dieser demiurgische Inbegriff des Menschen Trost in die See der Schmerzen, aber im vollen Bewußtsein dessen, was er tut, sind die befruchtenden Wasser des Lebens, das er spendet, die Tränen seiner Augen.(…)
Der Heros in tausend Gestalten, Joseph Campbell (1949)
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