In der Regel lernen wir in unserer Kindheit uns brav und angepasst zu
benehmen. Wir wurden belohnt für gehorsames Unterordnen und Einfügen. Mit dieser
Lebensstrategie kamen wir gut durch. Doch wir können nicht weitergehen, wenn wir
unsere Gefühle aus Angst vor Ablehnung oder Verletzung unterdrücken. Wenn wir
nicht irgendwann den Mut aufbringen, unseren Standpunkt gegen Widerstände tapfer
durchzusetzen, werden wir zu grauen Mitläufern und bezahlen die vermeintliche
Sicherheit mit der Substanz unserer Persönlichkeit, mit dem Verlust unseres
Selbstwertgefühls und dem Verlust unserer Integrität.
Wir sind alle miteinander verbunden und Teil eines grösseren Ganzen und leben gleichzeitig in der irdischen Dualität. Eine fundamentale Voraussetzung für das Zusammenleben auf diesem Planeten ist, dass wir verstehen uns abzugrenzen, unsere eigenen Bereiche zu bewachen und zu verteidigen. Es ist unsere Pflicht, andere am Eindringen in unser intimes Territorium zu hindern, wenn wir sie nicht dazu eingeladen haben. Wie wir das Recht für uns beanspruchen, unser Herrschaftsgebiet zu verteidigen, so nehmen wir die territorialen Grenzen der anderen wahr und respektieren sie. Indem wir mutig zu uns selber stehen, unsere Gefühle wahrnehmen und zum Ausdruck bringen, wächst das Vertrauen in unseren eigenen Weg. Nur wenn wir stark sind, können wir uns offen, ehrlich und verletzbar zeigen.
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