9. August 2010

Thanatos & Eros

„Krieg ist aller Dinge Vater, aller Dinge König. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien.“

- aus Fragmente, Heraklit

1 Kommentar:

  1. Gegensätze erzeugen und regulieren alle Dinge. Die Auseinandersetzung der Gegensätze schafft das Höhere und das Niedere, wobei das Höhere das Niedere antreibt und das Niedere das Höhere hemmt. Im menschlichen Organismus z.B. sorgen rhythmische Kontraktionen des Herzmuskels, d.h. Kontraktionen, die durch Dekontraktionen abgelöst werden, für die Durchblutung aller Organe. Um eine Bewegung ausführen zu können, ist immer das Zusammenspiel gegensätzlich wirkender Muskeln notwendig. Ein Muskel arbeitet bei einer Bewegung niemals allein. Der Agonist (Spieler), führt eine Bewegung aus, während der Gegenspieler oder Antagonist dafür sorgt, das die Bewegung in Gegenrichtung erfolgen kann. Der Rhythmus in der Abfolge der Gegensätze ist bei natürlichen unwillkürlichen Vorgängen vorprogrammiert und erfolgt mehr oder weniger automatisch, gesteuert durch eine Kaskade von immer feiner werdenden Vorgängen, die selbst rhythmisch ablaufen. So werden die biologischen Vorgänge von biochemischen Vorgängen kontrolliert, die selbst von chemischen Vorgängen überwacht und gesteuert werden. Bei willkürlichen Vorgängen ist es möglich, dieses Gleichgewicht stark in die eine oder andere Richtung bewusst zu steuern. Dennoch langfristig rächt sich die Missachtung des Balanceprinzips und bei Übersteuerung kommt es zur Dysfunktionalität.
    Die natürliche Art des Kampfes der Gegenpole erfolgt spontan. Spontanität verbirgt und offenbart Harmonie, schafft Erkenntnis. Gesundheit ist Harmonie.

    Auf zwischenmenschlicher Ebene fördern Herzlichkeit und Friedfertigkeit das reibungslose Strömen der Lebensenergie. Somit kann man sagen, Liebe ist die Mutter aller Dinge.

    Wer nachhaltig die Art des Friedens im Kampf übt, wird anfangs verwirrt sein, denn man betritt das Reich des Unbekannten. Bevor man Fortschritte in einer höheren Ordnung macht, geht eine Zeit der Unordnung voraus. Übt man weiter, staunt man über die neue Wirksamkeit, übt man weiter, lernt man müheloses Wirken und überwindet schließlich die Unzufriedenheit der Kompliziertheit und des Ungleichgewichts. Die Freiheit ist der Selbstsieg!

    „True victory is self-victory; let that day arrive quickly!“
    - Morihei Ueshiba

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